Die US-Wirtschaft ist mit großem Abstand die stärkste, größte und mächtigste weltweit", twitterte Donald Trump vergangene Woche. Das Unternehmervertrauen habe während seiner Präsidentschaft ein Allzeithoch erreicht, auch sei es den Konsumenten noch nie so gut gegangen. Anleger sind weit weniger optimistisch. Einen Tag vor Trumps Eigenlob korrigierten die Kurse an der Wall Street, aber auch in Europa kräftig. Der unsichere Ausgang des Handelskriegs sowie eine inverse Zinsstrukturkurve bei US-Staatsanleihen schüren Rezessionsängste.

Auch wenn Trump die Verhängung neuer Zölle gegen China zunächst verschoben hat und sich die Notierungen wieder ein wenig erholen konnten: Die Intensität der Schwankungen wird wohl erst dann geringer, wenn sich beide Seiten auf einen Deal einigen. In diesem Jahr ist damit aber kaum noch zu rechnen.

Höhere Gewichtung


Anleger, die allzu heftige Bewegungen an der Börse nur schwer ertragen, müssen sich aber nicht gleich vom Aktienmarkt verabschieden. Der von Blackrock aufgelegte iShares Edge MSCI World Minimum Volatility ETF verspricht, die Nerven weniger zu belasten. Der Exchange Traded Fund bildet die Wertentwicklung des MSCI World Minimum Volatility Index ab. Dieser orientiert sich am MSCI Welt, in dem Mid und Large Caps aus 23 Industriestaaten gelistet sind.

Die Anzahl der Werte ist im Minimum Volatility Index jedoch deutlich geringer. Statt 1645 notieren darin nur 355 Unternehmen. Die nach mathematischen Formeln ausgewählten Titel weisen laut Factsheet insgesamt niedrigere Volatilitätsmerkmale auf als die breiten Aktienmärkte. Auch die Gewichtungen fallen unterschiedlich aus. Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re beispielsweise bringt es im MSCI Minimum Volatility auf 1,39 Prozent. Im MSCI World kommt der Konzern dagegen auf nur 0,07 Prozent. Auch der Müllentsorger Waste Management und der Fast-Food-Produzent McDonald’s sind im iShares Edge MSCI Minimum Volatility wesentlich prominenter vertreten. Ebenso weicht die Branchengewichtung voneinander ab. Techwerte spielen eine geringere, defensive Versorgeraktien eine größere Rolle.

Die reduzierten Schwankungen gehen jedoch nicht zulasten der Rendite, im Gegenteil: Der Index schneidet sogar besser ab. Der iShares Edge MSCI World Minimum Volatility bringt es auf Sicht von fünf Jahren auf 90 Prozent bei einer Volatilität von 11,35 Prozent. Der MSCI World erzielte dagegen nur rund 68 Prozent. Entsprechende Exchange Traded Funds bringen es auf eine Schwankungsbreite von 14,4 Prozent. Die bessere Wertentwicklung erklärt sich unter anderem mit der geringen Korrela­tion der Werte untereinander. Auch das geringere Gewicht von Large Caps im MSCI World Minimum Volatility dürfte mit zu dessen Outperformance beigetragen haben.