Zink ist ein unedles Metall. Im Gegensatz zu Gold wird der Rohstoff von Anlegern in Krisenzeiten nicht nachgefragt. Die Notierungen des überwiegend zum Korrosionsschutz von Stahl eingesetzten Zinks hängen in erster Linie von den globalen Konjunkturentwicklungen ab. Im vergangenen Jahr war der Preis pro Tonne von 2111 auf 1599 Dollar gesunken. Aktuell kostet Zink wieder um die 2300 Dollar.

Zurückzuführen ist der Anstieg unter anderem auf eine anziehende Stahlnachfrage in China. Auch Aluminium, Zinn, Blei und Nickel haben sich dank der Stimulierungsmaßnahmen Pekings im Lauf des Jahres gut erholt. Auf lange Sicht sind weitere Preisanstiege bei den Industriemetallen drin, selbst wenn das Reich der Mitte wirtschaftlich erneut schwächeln sollte. So wollen etwa Indonesien, Thailand, Malaysia, die Philippinen und Vietnam bis zum Jahr 2020 zusammen rund 2,7 Billionen Euro in die Infrastruktur investieren. Davon sollte Kupfer profitieren. Auch die beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton haben die Absicht bekundet, Straßen und Brücken in den USA zu modernisieren.

Preisunterstützend wirkt derzeit das reduzierte Angebot. Nach dem Rückgang der vergangenen fünf Jahre hätten Rohstoffproduzenten ihre Investitionsausgaben kräftig gekürzt, weiß Wolfgang Schrage, Manager des LBBW Rohstoffe 1. Neben Industriemetallen investiert der Fonds auch in Gold, Silber und Platin. Die drei Edelmetalle erfreuen sich unter anderem wegen der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken starker Nachfrage.

Zum Anlageuniversum des Fonds zählt ebenso der Bereich Energie, der Benzin, Erdgas, Heizöl sowie die beiden Ölsorten WTI und Brent umfasst. Nicht im Portfolio finden sich dagegen Agrarrohstoffe beziehungsweise Produkte aus der Viehwirtschaft. Aus den 15 möglichen Rohstoffen sucht Schrage die zehn aus, die nach seinen Analysen am vielversprechendsten sind, und gewichtet sie mit jeweils zehn Prozent. Alle drei Monate wird die Zusammensetzung überprüft. Falls erforderlich, werden Rohstoffe ausgetauscht. Der Erwerb der gewünschten Güter erfolgt mittels Futures. Seit Jahresanfang hat der Fonds bereits um 15 Prozent zugelegt.

Flexible Variante



Allerdings hat der Fonds auf Sicht von drei Jahren rund 38 Prozent verloren. Um das Risiko der Zyklen unterworfenen Rohstoffe zu reduzieren, hat LBBW jüngst den LBBW RS Flex (WKN: A14X PW) aufgelegt. Dieser Fonds basiert auf dem Anlagekonzept des Rohstoffe 1. Neu aber ist: In Abwärts-phasen kann Schrage die Rohstoffquote auf null Prozent reduzieren. Um Trendwechsel frühzeitig zu erkennen, stützt sich der Manager vor allem auf die Charttechnik. Aktuell setzt der Fonds voll auf steigende Notierungen. Das Konzept ist vielversprechend, auch die Sachkenntnis des Managers spricht eigentlich für einen Kauf. Für eine echte Empfehlung ist der Fonds aber noch zu kurz auf dem Markt.