Wie kann man Konjunktur und Kapitalmärkte am besten zusammenbringen? Der Schweizer Patrick Picenoni hat dazu die M3-Methode entwickelt, was die drei Begriffe Makro, Mikro und Markt umfasst. Mit der Makro- und Mikro-Analyse möchte der Manager der Conren-Fonds herausfinden, wie die Kapitalmärkte sich verhalten sollten. Seine Markt-Analyse soll beantworten, wie sie sich tatsächlich verhalten.

"Am wichtigsten ist für uns langfristig die Makro-Analyse", sagt er. Das gelte besonders für die Geldpolitik, die in Japan und der Eurozone weiterhin expansiv sei. In den USA sei der Rückenwind der Geldpolitik dagegen erlahmt, doch komme nun vorübergehend neuer Rückenwind von der Steuerreform und der Deregulierung der Banken. Insgesamt unterstütze der "Makro"-Faktor die Aktienmärkte weiterhin, schwäche sich jedoch ab, so Picenoni.

Unter dem Mikro-Blickwinkel betrachtet er die absoluten und relativen Bewertungen der Anlageklassen. "Bei den Bewertungen kann man nicht euphorisch sein", sagt er. Vor allem US-Aktien und Anleihen guter Bonität seien hoch bewertet. Vergleichsweise attraktiv seien dagegen die Aktienmärkte in Europa, Japan und den Schwellenländern.

Bei seiner Markt-Analyse untersucht er die gängigen Stimmungsbarometer sowie das Angebot-Nachfrage-Verhalten am Markt. Derzeit werde der globale Aktienmarkt von der starken US-Börse angetrieben, die wiederum von den starken IT-Werten angetrieben werde, so Picenoni. Dies sei ein starker, aber fragiler Trend, glaubt er. Käme es zu Rückschlägen, würden Anleger bei IT-Werten zuerst Gewinne mitnehmen.

Sein Fazit daher: Der säkulare Gesamtzyklus, der 2009 begonnen habe, sei noch nicht vorbei. "Aber dieser Aufwärtstrend könnte von einem zyklischen Abwärtstrend getestet werden", sagt er. Für 2018 rechnet er mit weiter stabilen Kursen. Im Jahr 2019 oder 2020 könnten die Aktienmärkte aber um 20 bis 30 Prozent fallen, glaubt er. Bei den drei Conren-Fonds arbeitet Picenoni derzeit mit einer sogenannten Barbell-Strategie. "Bei Zinspapieren setzen wir auf Cash und kurze Laufzeiten", sagt er. "Bei Aktien setzen wir auf Substanzwerte, die eine unendliche Duration haben - vorausgesetzt, dass sie nicht in Konkurs gehen". Die Conren-Fonds umfassen den aktienlastigen Mischfonds Conren Equity (ISIN: LU 095 585 914 4), den aus-gewogenen Mischfonds Conren Fortune (LU 129 576 332 7) sowie den Rentenfonds Conren Fixed Income (LU 095 585 973 0)