Mischfonds zählten in den vergangenen Jahren zu den Lieblingsprodukten von Anlegern. Schließlich klingt der Ansatz überzeugend: Das Fondsmanagement entscheidet, welche Asset-Allokation der aktuellen Marktlage angemessen ist. Idealerweise erzielen die Portfoliomanager in positiven Marktphasen hohe Renditen, während im Abschwung das Vermögen der Anleger geschützt wird.

Eine spezielle Form solcher Mischfonds sind Multi-Asset-­Income-Fonds, die regelmäßige, vergleichsweise hohe Ausschüttungen versprechen. 46 dieser Fonds sind aktuell in Deutschland erhältlich, ihre Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren vervielfacht. Fondsbranche und Anlageberater preisen sie als Alternative zu traditio­nellen Sparprodukten an, die aufgrund der niedrigen Zinsen unattraktiv geworden sind.

Klarer Vorsprung


Die Berliner Ratingagentur Scope hat nun analysiert, wie Multi-Asset-Income-Fonds sich in den vergangenen fünf Jahren im Vergleich zu konventionellen Mischfonds entwickelt haben. Das Ergebnis fiel überraschend eindeutig aus: Egal, ob konservative, ausgewogene oder offensiv aufgestellte Fonds, die durchschnittliche Performance der Income-Fonds übertraf die der konventionellen Mischportfolios, und zwar sowohl über ein als auch über drei und fünf Jahre. Am größten fiel mit 3,2 Prozentpunkten per annum der Abstand zwischen offensiven ­Income- und offensiven Mischfonds über einen Zeitraum von fünf Jahren aus.

Den Renditevorteil erklärt Scope mit dem höheren Anteil an riskanteren Hochzins- und Schwellenländeranleihen bei den Income-Fonds. "An diesem Vorteil sollte sich aufgrund des derzeit vorherrschenden Zinsumfelds auf absehbare Zeit nichts ändern", sagt Martin Fechtner, Autor der Scope-Analyse. Auch bei der risikoadjustierten Performance liegen die Income-Produkte über alle Kategorien und Zeiträume vor konventionellen Mischfonds.