Im Zuge der Neuaufnahme von Delivery Hero im August kamen verstärkte Diskussionen auf, ob die Konstruktion des DAX noch zeitgemäß ist. In der Tat muss man sich die Frage stellen, ob ein Fahrrad-Lieferdienst für Essen in den DAX gehört. Zumal das 2011 gegründete Unternehmen noch nie Gewinne abgeliefert hat. Bei anderen großen Indizes wäre dies nicht möglich. So können Unternehmen nur in den S & P 500 kommen, wenn sie vier Quartale in Folge Gewinne erzielt haben. Diese jüngsten Problemfälle haben wohl auch bei der Deutschen Börse zum Nachdenken angeregt. Dort arbeitet man nun an neuen Regeln für den deutschen Leitindex. So berichtetet etwa das "Manager Magazin", dass der DAX womöglich von 30 auf 40 Titel erweitert werden könnte. Zudem sollen nach US-Vorbild nur noch Unternehmen in den Index kommen, die auch Gewinne erzielen. Die Ergebnisse der Deutschen Börse sollen bald auf dem Tisch liegen und die Änderungen möglicherweise noch in diesem Jahr angekündigt werden. Die Erweiterung des DAX ist durchaus sinnvoll, denn die Struktur des DAX ist alles andere als ideal. Nach wie vor sind viele der DAX-Unternehmen nicht in Zukunftsbranchen oder kriselnden Bereichen wie der Autosparte tätig. Wer auf deutsche Aktien setzen, aber auf einen Schlag die ganze deutsche Wirtschaft abbilden möchte, für den hat Vanguard nun ein gutes Angebot. Der ETF-Anbieter hat seinen DAX ETF auf den FTSE Germany All Cap ­Index umgestellt. Der Vanguard Germany All Cap UCITS ETF bietet Anlegern ein breit gestreutes Investment in rund 155 Large-Cap-, Mid-Cap- und Small-Cap-Aktien von Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Das Fondsportfolio deckt etwa 95 Prozent des deutschen Marktes ab. Der Vanguard-Deutschland-ETF ist damit der am breitesten diversifizierte ETF für heimische Aktien.

Fazit: Der neue Vanguard-Deutschland-ETF ist eine sehr gute Alternative zum DAX. Er ist deutlich besser diversifiziert.