Die Versteigerung war am Mittwochabend im Sonderformat "Bares für Rares XXL" zu sehen. Üblicherweise läuft die Serie mit dem Moderator Horst Lichter von Montag bis Freitag im Nachmittagsprogramm und hat durchschnittlich rund drei Millionen Zuschauer. In der Sendung stellen ausgewählte Bewerber jeweils eine mitgebrachte Kuriosität, Rarität oder Antiquität vor. Nach erhaltener Expertise bekommen sie vor Ort Gelegenheit, ihr Exponat einem wechselnden Händlerpodium zum Kauf anzubieten und im besten Fall an den Höchstbietenden zu veräußern.

Das Kreuz hatten eine Krankenschwester und ihre Tochter mitgebracht und als Erbstück bezeichnet. Ihre Preisvorstellung: 25.000 bis 30.000 Euro. Die TV-Expertin Heide Rezepa-Zabel bezeichnete das Stück als sogenannte Pektorale, "die man an einer Kette um den Hals getragen hat". Ein diamantbesetzter Rahmen umfasst ein schlichtes Innenkreuz mit einem transparenten Deckel aus Bergkristall. "Dahinter kann man deutlich Holzsplitter sehen." Auf der Rückseite gibt es einen Boden, hinter dem sich ein Lacksiegel verbirgt. "Es verweist eindeutig auf die Kongregation des Papstes Clemens IX. für Ablass und heilige Reliquien, die hier garantiert, dass es sich um Holzstücke aus dem wahren Kreuz Jesus Christus handelt." Der Papst regierte von 1667 bis 1669.

Den Zuschlag erhielt nach einem langen Bietergefecht Händlerin Susanne Steiger. Üblicherweise müssen die Meistbietenden die Ware bar bezahlen, hier wurde eine Überweisung zugelassen.

Das bisher höchste Gebot in den sechs Jahren "Bares für Rares" lag nach Angaben der Tageszeitung "Express" bei 90.000 Euro und betraf ein Mercedes Cabriolet. Doch der Besitzer wollte 5000 Euro mehr - und so kam das Geschäft nicht zustande.