Geglückte Sanierungen von Airlines in den USA zeigen: Ohne Insolvenz geht es nicht. Das kann auch nur das Rezept von Pichler sein. Schon jetzt zeigt die einfache Bilanzarithmetik: Der Anteil der Aktionäre am Unternehmen ist wertlos und nur getragen von der Spekulation auf eine Übernahme durch Etihad. Die kann aber nicht erfolgen, weil Air Berlin dann seine Landerechte in Deutschland sofort verlieren würde. Sorglosigkeit ist sogar bei den Inhabern der Anleihen zu beobachten. Die Kurse notieren dank dicker Coupons teilweise über Rückzahlungskurs. Offensichtlich glauben die Inhaber, dass sie ihr Geld pünktlich und in voller Höhe zurückerhalten. Das ist unwahrscheinlich. Harten Vermögenswerten in Höhe von 470 Millionen Euro stehen Schulden über 1,2 Milliarden gegenüber. Werden die Flugzeugverbindlichkeiten herausgerechnet, müssten 300 Millionen Euro Vermögen Schulden in Höhe von einer Milliarde refinanzieren. Pichlers "Wunder von Berlin" muss mit einem Schuldenschnitt beginnen. Die Quote wird dabei nicht höher als 30 Prozent sein. Die im November 2015 fällige Anleihe notiert bei über 100 Prozent.

RED