Hoffnung auf einen guten Jahresendspurt macht den Einzelhändlern aber die gestiegene Bereitschaft zu größeren Anschaffungen. "Wir gehen davon aus, dass das Weihnachtsgeschäft stabil bleiben wird", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) schätzt das ähnlich ein. Es gebe "schon seit einigen Monaten nur wenig Dynamik bei der Verbraucherstimmung", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Für das Weihnachtsgeschäft sei die Stimmung aber positiv. "Wir erwarten zum ersten Mal für November und Dezember einen Gesamtumsatz von über 100 Milliarden Euro", sagte Genth. "Allerdings geht dabei die Schere zwischen mittelständischen und großen Händlern weiter auseinander. Kleinere Händler haben es schwerer, die nötigen Investitionen in die Digitalisierung ihres Geschäftes zu stemmen."

Vor allem die höhere Inflation setzt momentan dem Konsumklima zu. Die Verbraucherpreise sind hierzulande zuletzt mit 2,5 Prozent so stark gestiegen wie seit zehn Jahren nicht mehr, vor allem wegen höherer Ölpreise. Das dämpft die Kaufkraft. "Turbulenzen, wie der Handelskonflikt der USA mit China und der EU oder der Brexit, verunsichern zunehmend die deutschen Verbraucher", fügte Bürkl hinzu. "Sie sehen eine schwächer werdende Konjunkturdynamik und erste dunkle Wolken am Konjunkturhimmel."

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal zum ersten Mal seit dreieinhalb Jahren geschrumpft. Für das Schlussquartal zeichnet sich derzeit kein starkes Comeback ab. Der Ifo-Geschäftsklimaindex - der auf einer Umfrage unter 9000 Managern beruht - sank zuletzt drei Monate in Folge. Das gilt gemeinhin als Signal für eine Trendwende zum Schlechteren.

rtr