Die Teuerung lag im Februar im Euro-Gebiet nur bei 1,2 Prozent nach 1,3 Prozent im Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt aber knapp zwei Prozent als Optimalwert für die Wirtschaft an.

Die Euro-Notenbank hatte angedeutet, ihren geldpolitischen Ausblick früh im Jahr auf den Prüfstand zu stellen. Manche Währungshüter bevorzugen den Informationen zufolge aber, mit stärkeren Änderungen eher bis zur April- oder sogar bis zur Juni-Zinssitzung zu warten. Die EZB lehnte eine Stellungnahme ab.

Den Insidern zufolge könnten die Ratsmitglieder allerdings nächste Woche beschließen, den Passus zu streichen, der die Option einer Ausweitung der billionenschweren Anleihenkäufe im Notfall offenhält. Dieser Hinweis, unter Fachleuten "easing bias" genannt, könne nun zwar aufgegeben werden, sagte eine der Personen. "Aber selbst das muss womöglich noch warten." Auf dem Januar-Zinstreffen war bereits über den Passus diskutiert worden. Er wurde aber beibehalten. "Es gibt die Befürchtung, dass zu viel signalisiert und die Marktvolatilität erhöht wird", fügte der Insider hinzu.

Die EZB und die nationalen Notenbanken erwerben bereits seit drei Jahren Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um Konjunktur und Inflation anzutreiben. Die meisten Volkswirte gehen davon aus, dass die Euro-Wächter wegen der Konjunkturerholung im Währungsraum die inzwischen auf 2,55 Billionen Euro angelegten Käufe bis Jahresende einstellen. Doch ein solcher Beschluss muss vom EZB-Rat sorgsam vorbereitet werden. Ein Weg wäre, den Ausblick umzustellen und darin künftig alle Instrumente zur Ankurbelung der Inflation zu betonen - und nicht nur wie bisher vor allem die Wertpapierkäufe.

Zur Zinssitzung nächsten Donnerstag werden den Ratsmitgliedern auch neue Inflations- und Konjunkturprognosen der Notenbank-Volkswirte vorliegen. Den Insidern zufolge ist nicht mit großen Überraschungen zu rechnen. Bei Wachstum und Teuerung gebe es kaum Abweichungen von der bisherigen Entwicklung.