Damit mehren sich die Signale, dass die Fed nach der Zinserhöhung vom Dezember zügig nachlegen wird. Viele Experten erwarten jedoch, dass sie noch bis Mai oder Juni damit wartet. Dann dürften sich die Folgen der Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump besser abzeichnen.

Der im Januar ins Amt eingeführte Republikaner will die Wirtschaft mit radikalen Steuersenkungen und Investitionen in Billionenhöhe weiter anheizen. Die Fed hat für 2017 drei Zinserhöhungen signalisiert. Dennoch rechnen die Märkte eher mit zwei Schritten. Die Notenbank hatte den Leitzins im Dezember angesichts des Aufschwungs auf 0,5 bis 0,75 Prozent angehoben.

In den Protokollen der Sitzung vom 31. Januar und 1. Februar heißt es, es seien Stimmen laut geworden, die vor steigenden Risiken für die Wirtschaft durch eine expansivere Haushaltspolitik warnten. Allerdings seien sich die stimmberechtigten Mitglieder weitgehend einig gewesen, dass sich Risiken und Chancen für die Wirtschaft auf kurze Sicht die Waage hielten. Im über die Zinspolitik entscheidenden Ausschuss (FOMC) diskutieren 17 Mitglieder über die Geldpolitik, doch nur zehn sind derzeit stimmberechtigt - darunter auch Powell, der wie Trump Republikaner ist. Er betonte in New York, die Fed könne bei den Zinsen "ziemlich bald" nachlegen, wenn die Wirtschaft wie bisher auf Kurs bleibe.

Fed-Chefin Janet Yellen nannte jüngst vor dem Kongress ausdrücklich neben einer weiteren Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt ein Anziehen der Inflation als Voraussetzung für eine baldige Zinserhöhung. Am Jobmarkt ist die Fed praktisch am Ziel, da bei einer Erwerbslosenquote von 4,8 Prozent de facto Vollbeschäftigung herrscht. Das Inflationsziel kann die Fed hingegen noch nicht ganz abhaken: Denn die Währungshüter achten besonders auf die Preisveränderungen bei persönlichen Ausgaben der Verbraucher (PCE): Dabei werden Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert. Dieser Wert lag im Dezember mit 1,7 Prozent noch unter der Fed-Zielmarke.

rtr