Liebe Leserinnen und Leser,

in den vergangenen Tagen erholten sich die Indizes bekanntlich weiter und bestätigten damit ganz eindeutig die Signale des inneren Marktes, auf die ich hier immer wieder eingehe. Per Saldo blieben die wichtigsten Indizes unter dem Einfluss der Nachfrage, trotz der in den Medien geäußerten Bedenken. Gründe und Sorge, den jüngsten Nachfrageimpuls kritisch zu hinterfragen, gab es natürlich ausreichend in den vergangenen Tagen, während umgekehrt die Gegenbewegung schon ein wenig schwindelig macht. Auch die gestrige Entscheidung, wie es die amerikanische Notenbank mit der Drosselung der Anleihekäufe halten würde, sorgte für eine gewisse Anspannung. Nun hat sich die FED bekanntlich dafür entschieden, glaubhaft in Ihrem geldpolitischen Kurs zu bleiben und dagegen, die Märkte länger als ursprünglich geplant mit Sauerstoff zu versorgen. Dies wiederum könnte natürlich einige Trader dazu animieren, ihre schnellen Gewinne erst einmal mitzunehmen.

Auch der erneut enttäuschende ifo-Index und die durchwachsene Berichtssaison für das vergangene Quartal hatten das Potential, die Bullen in ihrem Eifer zu bremsen. Immerhin verträgt sich eine schwächere Konjunktur in Deutschland, im Einklang mit der schwierigen Lage im südlichen Europa, nur schwer mit einer tragfähigen Erholung des DAX. Jedenfalls auf den ersten Blick, wissen wir doch alle, dass die Börse der Konjunktur um etwa 6-8 Monate voraus eilt. Bekanntlich machen die Kurse die Nachrichten und nicht die Nachrichten die Kurse. Aus diesem Grund ist es meist müßig, über die Ursachen von Kursveränderungen zu diskutieren. Viel wichtiger ist es, einige wichtige Indizes und Sektoren nicht aus dem Blick zu lassen.

Auf Seite 2: NASDAQ erneut unter dem Einfluss der Nachfrage



NASDAQ erneut unter dem Einfluss der Nachfrage

Ein sehr wichtiger Indikator für die Gemütslage der Investoren und deren Neigung, Risikopositionen aufzunehmen, ist die Wachstumsbörse NASDAQ. Bekanntlich hat sich deren Verfassung in den vergangenen Tagen weiter deutlich stabilisiert. Nun aber verbessert sich endlich auch die innere Struktur dieses Segments deutlich schneller als in den anderen Indizes. Der folgende Chart zeigt Ihnen, dass erneut Kapital in dieses wichtige Segment strömt, ohne dass es keine tragfähige Erholung der wichtigsten internationalen Börsen gibt.

Wie Sie im rechten Bereich der Grafik erkennen, hat sich hier eine X Spalte gebildet. Diese zeigt Ihnen, dass sich die Anzahl der Werte, die auf einem Kaufsignal handelt, systematisch erhöht. Da sich die aktuelle X Spalte über die wichtige Marke von 30 % geschoben hat, wurde hier ein klassisches Kaufsignal erreicht.

Der Indikator zeigt Ihnen, dass sich die Wachstumswerte langsam aus der überverkauften Situation befreien. Immerhin war die NASDAQ so deutlich wie schon seit dem Sommer 2011 nicht mehr überverkauft. Nun aber verbessert sich die Marktsituation grundlegend, da immer mehr Titel wichtige Unterstützungen zurückerobern und erneut auf einem Kaufsignal der P & F Technik handeln. Es strömt also das Kapital der "starken Hände" in den Markt, der allmählich wieder von der Nachfrage gelenkt wird, während sich das Risiko verringert.



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Wachstumsbörsen holen wieder auf

Ähnlich wie die Wachstumsaktien gelten auch die Börsen der Schwellenländer als wichtige Indikatoren für die Neigung der Anleger, erhöhte Risiken in Kauf zu nehmen. Gehen die Anleger von erhöhten Risiken aus, geraten diese Länder in der Regel sehr viel deutlicher unter Druck als die etablierten Börsenplätze.

Überraschenderweise vermitteln aber die Börsen der Schwellenländer nicht den Eindruck, als ob wir eine deutliche Abkühlung des Wachstums zu befürchten haben. Dies ist insofern erstaunlich, da in schwierigen Zeiten in der Regel dort Kapital abgezogen wird und in die sicheren Häfen zurückkehrt. Auch ist ein fester US-Dollar in der Regel für die Börsen der Wachstumsländer eher schädlich und ein Signal steigender Risiken. Diesmal aber kommt dort trotz der verschiedenen Bedrohungen kein stärkerer Verkaufsdruck auf. Die überraschende Stabilität der Börsen der Schwellenländer zeigt Ihnen auch der folgende Chart als Vertreter dieser Länder.



Schnell erkennt man, dass die wichtige 200-Tage-Linie nach wie vor leicht ansteigt und der Aufwärtstrend insofern noch intakt ist - von einer Krise dieser Länder oder massiver Kapitalflucht ist nichts zu spüren. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass der Index erneut den Sprung über die wichtige Durchschnittslinie geschafft hat. Eingeleitet wurde die Stabilisierung übrigens durch eine wichtige Formation im Kerzenchart, einen langen positiven "Hammer". Dieser zeigt Ihnen die deutlich abnehmende Abgabebereitschaft und das plötzliche Kaufinteresse auf diesem Niveau. Spannend wird es nun zu beobachten, ob die Käufer es schaffen, den Kurs über die fallende 50 Tage Linie zu hieven. Auf diesem Niveau, bei etwa 42 Punkten, erwarte ich einen Widerstand, aber auch die Vorentscheidung für den Verlauf der kommenden Wochen. Wegen des positiven Umfeldes durch die Wachstumswerte und der Tatsache, dass die besten Börsenmonate nun vor uns liegen, gehe ich davon aus, dass die Bullen die Oberhand gewinnen. Ein wichtiger Hinweis auf die Stärke der Käufer ist auch die Markttechnik. Sowohl MACD und RSI deuten an, dass der Ball im Spielfeld der Investoren liegt.

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DAX bestätigt Kaufsignal

Sehr gut zeigt Ihnen der besonnenen P & F Chart des DAX, wie stark die Anleger in den vergangenen Wochen von ihren Emotionen unter Druck gesetzt wurden. Immerhin wurde bis heute etwa die Hälfte des Verlustes von über 15 % wieder neutralisiert. Trotzdem aber handeln wir heute nach wie vor unter der wichtigen negativen Begrenzungslinie des P & F Charts. Dies ist natürlich ein Manko für die Käufer, da wir auf der kürzeren Zeitebene in einem Abwärtstrend handeln. Dies würde sich erst ändern, wenn die Bullen diese Widerstandslinie knacken würden. Die Chancen dafür schätze ich als recht gut ein, wie man auch am aktuellen sehr positiven Projektionsziel erkennen kann. Denn dieses deutet mittlerweile auf die Region von 9.900 Punkten, die in den kommenden Wochen erreicht werden könnte.



Kritisch für die Bullen wird es erst wieder, falls ein erneutes Verkaufssignal bei 8.850 ausgelöst wird. Aber wie gesagt, wegen des aktuellen mehrfachen Kaufsignals haben die Investoren eindeutig die besseren Karten. Größeren Widerstand erwarte ich erst in der Gegend von 9.400, wo der DAX auf den Widerstand der fallenden Begrenzungslinie trifft. Dort wird aus Sicht der P & F Charts eine wichtige Entscheidung über den Handelsverlauf der kommenden Monate fallen.

Wegen der verschiedenen positiven Signale des inneren Marktes, der Wachstumswerte und der Börsen der Schwellenländer gehe ich davon aus, dass wir eher vor einer positiven als einer negativen Überraschungen stehen.

Bitte beachten Sie auch meinen Gratis-Börsenbrief und mein E-Book zur Einführung in die P & F Charts.

Mit herzlichen Grüßen, ihr Klaus Buhl

Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".

Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".