Die Schwellenländer sind längst ein bestimmender Faktor in der Weltwirtschaft. Doch die Aussichten für interessierte Investoren sind oft durchwachsen: So kämpft Brasilien mit politischen Schwierigkeiten und Korruption. In China gefährdet der rapide Anstieg der Schulden seit der Finanzkrise die finanzielle Stabilität. Und in Indien hat die Bargeldreform vor gut einem Jahr der Wirtschaft deutlich zugesetzt: In allen Sektoren herrsche Krisenstimmung, so der ehemalige Finanzminister Yashwant Sinha in einem Zeitungskommentar. Wo können Investoren also noch anlegen? Nun, einer der sogenannten BRIC-Staaten hält sich wacker: Russland ist auf Erholungskurs.

Trotz Öl-Förderbremse und Sanktionen des Westens und obwohl Präsident Putin seine Kandidatur bei den kommenden Wahlen lange offenließ, stehen die Zeichen hier auf Wachstum. Die Weltbank prognostiziert für 2018 ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und für 2019 sogar 1,8 Prozent. Auch der IWF hatte in seinem Oktober-Bericht die Prognose für Russlands BIP-Wachstum 2017 auf 1,8 und für 2018 auf 1,6 Prozent angehoben. Und es gibt weitere gute Nachrichten: Dank der Politik der russischen Zentralbank ist die Inflation deutlich zurückgegangen, im November 2017 waren es nur noch 2,5 Prozent. Die internationalen Reserven des Landes sind mit 427 Milliarden Dollar so hoch wie zuletzt im Oktober 2014, die Auslandsverschuldung ist marginal.

Auch der russische Aktienmarkt ist klar im Aufwind: So konnte der russische Leitindex in den vergangenen drei Jahren ein Plus von mehr als 50 Prozent verbuchen. Seit seiner Einführung 1995 stieg der Index rund 500 Prozent auf 1240 Punkte (Stand: 11.01.2018). Hinzu kommt: Russlands Aktien bieten die höchsten Dividendenrenditen weltweit. Die russische Fluggesellschaft Aeroflot etwa belohnt ihre Aktionäre mit einer Dividende von sechs Prozent, die Sberbank schüttet sogar 6,5 Prozent aus. Und das ist vielfach die Regel, weil die Regierung die Staatskonzerne anhält, 50 Prozent ihres Gewinns an die Aktionäre auszuschütten.

Anleger, die nicht anhand von Einzelaktien investieren möchten, sollten sich Russland-Fonds genauer ansehen. Unter dem guten Dutzend der in Deutschland gefragten Russland-Fonds ist auch der Parvest Russia Opportunities von BNP Paribas Asset Management, bei dem wir als auf russische Aktien und Anleihen spezialisierte Investmentboutique für alle Anlageentscheidungen verantwortlich sind. Unsere Titelauswahl basiert auf einem strikten Bottom-up-Ansatz, zu dem - unser Sitz in Sankt Petersburg erleichtert das - auch Firmenbesuche gehören. Der Schwerpunkt liegt auf Aktien, die sowohl eine niedrige Bewertung als auch solide Fundamentaldaten aufweisen. 2017 ist der Fonds mit fünf Morningstar-Sternen ausgezeichnet worden und ist mit der €uro-FondsNote 2 bewertet.

Der Fonds richtet sich vor allem an chancenorientierte Investoren. Die größten Positionen im Portfolio sind derzeit der Energietitel Lukoil, die Sberbank und die Unternehmensgruppe Alrosa, einer der bedeutendsten Diamantenproduzenten der Welt. Aber auch der Düngemittelhersteller Akron gehört dazu. Der Fonds ist vor allem in Value-Titel von Unternehmen investiert, die mittelfristig zweistellige Free-Cashflow-Renditen erwirtschaften können und dieses Geld mit den Aktionären teilen wollen. Ein kleinerer Teil des Portfolios sind Aktien von Unternehmen, die voraussichtlich auch in einem eher schwierigen makroökonomischen Umfeld effizient in Wachstum investieren können.

Auch 2018 bleibt Russland interessant: Weitere allmähliche Zinssenkungen der Zentralbank und ein stabiler Ölpreis dürften die russische Börse stützen. Die größte Herausforderung besteht wohl in einer möglichen Ausweitung der US-Finanzsanktionen auf russische Staatsanleihen. Der US-Kongress sollte diese Frage im Februar 2018 entscheiden.

Vladimir Tsuprov ist seit 1998 im Investment Management tätig und seit 2005 Chief Investment Officer bei TKB Investment Partners, einem Partner von BNP Paribas Asset Management in Russland. BNP Paribas Asset Management ist der unabhängige Vermögensverwalter der französischen BNP Paribas, eines der weltweit größten Finanzunternehmen. BNP Paribas Asset Management verwaltet 571 Milliarden Euro Vermögen.