Warum hat der Euro gegenüber dem US-Dollar zuletzt zugelegt?


Dirk Müller:

Der Markt ging in den vergangenen Monaten von einer nachhaltigen Zinswende in den USA aus. Ich habe das stets für unwahrscheinlich gehalten und sage auch heute noch, dass wir gegen Ende des Jahres eher über QE4 reden als über Zinserhöhungen. Inzwischen wird auch dem Gesamtmarkt klar, dass es keinen großen Zinserhöhungszyklus geben wird, allenfalls wenige kleine Trippelschritte. Entsprechend sinkt die Attraktivität des Dollars.

Was denken Sie - wird die Mehrheit der Briten für oder gegen einen Austritt aus der EU stimmen?


Das ist für mich ebenso ein unklarer Ausgang wie für die Briten selbst. Auch die vielen Szenarien im Falle eines Brexits sind derzeit Kaffeesatzleserei. Ich lasse das Thema ganz entspannt auf mich zukommen und bin mir nur über eines sicher: Auch im Fall eines Brexits würde die Welt sich weiterdrehen und ein halbes Jahr später würde man darüber ebenso wenig berichten wie heute über den Ukraine-Konflikt, die Zypern- oder die Eurokrise.

Warum halten Sie Banken wie SEB und Wells Fargo im Fonds, obwohl Sie von der Branche wenig begeistert sind?


Wir wollten den Bankensektor nicht komplett ignorieren und haben uns daher für die jeweils substanz- und ertragsstärkste Bank in den USA (Wells Fargo) und Europa (SEB) entschieden. Mit nur zwei reinen Banktiteln haben wir den Sektor stark untergewichtet - und es kann dennoch der Zeitpunkt kommen, an dem wir uns komplett aus dem Banksektor verabschieden.