Viele Analysten wurden von der übermäßig steigenden Nachfrage gerade aus dem Bereich Elektromobilität überrascht und mussten in den vergangenen Wochen ihre Prognosen deutlich nach oben korrigieren. Grund genug, um uns mit Martin Stephan zu einem Update-Gespräch zu treffen.

BÖRSE ONLINE: Herr Stephan, können Sie unseren Lesern kurz erläutern, welches die Hauptreiber im aktuellen Lithium-Boom sind?


Martin Stephan:

Lithium ist ein extrem leichtes und sehr energiedichtes Metall. Die Verwendung von Lithium in Batterien kombiniert geringes Gewicht mit hoher Leistung. Der Batteriemarkt boomt vor allem dank der stark wachsenden Elektromobilität. Neben Autos kommen vor allem in Asien immer mehr E-Bikes zum Einsatz. Auch der Bereich der Speicherung der aus erneuerbaren Energien gewonnenen Energie befindet sich erst ganz am Anfang seiner Entwicklung.

Aber es wird doch sicher zu Produktionsausweitungen kommen.


Ja, aber das ist nicht so einfach wie es klingt. Die großen drei Lithium-Produzenten, die rund drei Viertel des gesamten Marktes abdecken, sind an ihren Kapazitätsgrenzen angekommen. Ab jetzt müssen auch sie neue Projekte in Produktion bringen. Das ist jedoch schwierig, zeitaufwendig und auch deutlich teurer. Das größte Problem stellt dabei der letzte Schritt auf dem Weg von der Exploration zur Produktion dar: der wirtschaftlich sinnvolle Betrieb der Mine. Kurzum: Es gibt viele Lithium-Explorer, die Lithium im Boden haben mögen, aber nur ganz wenige werden es schaffen, auch in Produktion zu gehen. Wir haben gute Chancen, zu dieser kleinen Gruppe zu gehören.

Was macht Sie so sicher?


Wenn wir unsere bisherigen Bohrergebnisse mit den historischen Bohrresultaten kombinieren, haben wir mehr als zehn Millionen Tonnen lithiumhaltiges Gestein im Boden - damit lohnt sich der Aufbau einer Mine sicher. Zudem sind wir in einer gut erschlossenen Region in Kanada, also einem Land, das für seine insgesamt minenfreundliche Gesetzgebung bekannt ist.

Sehen Sie das Risiko, dass es komplett neue Speichertechnologien gibt, die ohne Lithium auskommen?


Wir beobachten den Markt kontinuierlich und sehen bisher fast nur Technologien, die auf Lithium aufbauen - was auf Basis der Charakteristiken von Lithium auch nicht verwundert. Einige neue Konzepte mit gänzlich anderer Speichertechnik sind nach unseren Erkenntnissen zwar interessant, werden aber noch Jahrzehnte bis zu einer Umsetzung benötigen, wenn überhaupt.

First Berlin hat Ihnen gerade ein Kursziel von 1,50 kanadischen Dollar gegeben. Zufrieden?


Das Research zeigt sehr deutlich unser Potenzial auf, und lässt noch weiteren Spielraum nach oben offen, wenn wir unsere internen Ziele erreichen: Wir wollen unsere Ressourcen deutlich erweitern - das Research spricht von 16 Millionen Tonnen - und so schnell wie möglich zusammen mit renommierten Partnern in Produktion gehen. Dann wären ganz andere Bewertungen als die von First Berlin möglich. Ferner erwarten wir noch deutlich höhere Lithiumpreise, die sich zudem über einen langen Zeitraum auf hohem Niveau halten werden. Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass wir 2017 die Anleger deutlich positiv überraschen werden.