TUI: Sonnige Aussichten für die kommenden Jahre

Die Aktie von TUI lässt den MDAX seit Tagen hinter sich. Im dritten Quartal konnte der Touristikkonzern den operativen Gewinn auf 163 Millionen Euro fast verdoppeln. Das kam gut an. Gleichzeitig schraubte Firmenchef Fritz Joussen die Prognose nach oben. Der Manager sieht das Gewinnwachstum im Gesamtjahr mindestens am oberen Ende des angekündigten Zielkorridors von sechs bis zwölf Prozent. Auch die geplante Fusion mit der britischen Tochter TUI Travel, in der das Reisekerngeschäft gebündelt ist, sorgt für Fantasie. Joussen verspricht sich davon Kosteneinsparungen in Höhe von 45 Millionen Euro. Bis zum 19. September sollen die Aktionäre einen Vorschlag für den Zusammenschluss erhalten. Gelingt die Fusion, wird ein großer Fehler aus der Vergangenheit ausgebügelt. Mit einem Gewinnwachstum von 50 beziehungsweise 20 Prozent in diesem und im kommenden Jahr ist die Aktie nicht teuer. FW

Lenovo: Lohnender Fokus auf Smartphones

Um als PC-Hersteller im Wettbewerb bestehen zu können, braucht es Größe. Denn nur mit riesigen Stückzahlen lassen sich Skaleneffekte erzielen, um nachhaltig profitabel zu wirtschaften. Zu den wenigen Konzernen, die das Geschäft durch und durch beherrschen, zählt Lenovo. Die Chinesen sind seit fünf Quartalen in Folge der weltweit größte PC-Hersteller. Im abgelaufenen Quartal kletterte der Marktanteil um 2,7 Punkte auf 19,4 Prozent. Damit nicht genug: Der Fokus auf mobile Endgeräte zahlt sich immer stärker aus. Mit einem Umsatzplus von 32 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar erzielt der Konzern bereits 15 Prozent des Gesamtumsatzes mit Smartphones und Tablets. Zudem hat sich Lenovo in China mit 13 Millionen verkauften Geräten zum größten Smartphone-Anbieter entwickelt. Nicht zuletzt aufgrund der guten Marktstellung sollte die moderat bewertete Aktie ihre Klettertour fortsetzen können. CS

EMC: Dank Big Data auf Wolke sieben

Der Bedarf an Speicherkapazitäten steigt kontinuierlich. Einer der größten Nutznießer ist EMC, die weltweite Nummer 1 unter den Herstellern von Speichersystemen. Das aktuelle Zauberwort heißt hier Cloud-Computing, also die Nutzung von Daten und Programmen übers Internet. Hier ist das Unternehmen über seine Beteiligung VMware dick im Geschäft. Die auf Software für Computerserver spezialisierte Firma hat einen wesentlichen Anteil daran, dass EMC im vergangenen Geschäftsquartal den Umsatz um fünf Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar und den Gewinn je Aktie um 2,6 Prozent auf 0,43 Dollar steigerte. Fürs Gesamtjahr hob EMC den Ausblick an. Brancheninsider erwarten, dass der an EMC beteiligte Hedgefonds Elliott demnächst eine Abspaltung von VMware forciert. Ein solcher Schritt würde weiteres Geld in die Kassen von EMC spülen, um das organische Wachstum durch weitere Zukäufe zu stärken. SRI

Swiss Life: Erfolgreicher Umbau, günstiger Einstieg

Erst wenige Wochen im Amt, und schon durfte der neue Swiss-Life-Frontmann Patrick Forst ein starkes Zahlenset präsentieren. Zum Halbjahr legte das Geschäftsvolumen, bestehend aus Bruttoprämien, Policengebühren und erhaltenen Einlagen, um fünf Prozent zu. Wachstumstreiber war erneut der Heimatmarkt der Eidgenossen. Auch die Profitabilität nahm deutlich zu: Die Neugeschäftsmarge kletterte von 2,0 auf 2,4 Prozent, das Schweizer Geschäft glänzte gar mit einer Rendite von 3,0 Prozent. Auch in Sachen Restrukturierung ist der Versicherer voll auf Kurs und hat rund 85 Prozent der bis Ende 2015 geplanten Sparmaßnahmen bereits umgesetzt. Die operativen Erfolge machen den Schweizer Mid Cap als Investment immer attraktiver. Einerseits baut der Konzern ein dickes Kapitalpolster auf, andererseits schürt Swiss Life zusätzlich Dividendenfantasie durch höhere Ausschüttungsquoten. CI

Frankfurter Aktienfonds: Strikter Value-Ansatz für Vorsichtige

Auf lange Sicht bloß kein Geld zu verlieren ist oberstes Gebot für Frank Fischer. Daher überlegt sich der Lenker des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen ganz genau, wie er investiert - oder ob er lieber an der Seitenlinie auf gute Chancen wartet. So machten zuletzt Bargeld und Anleihen fast die Hälfte des Fondsvermögens aus. Rutschen an der Börse die Kurse ab, kann Fischer zuschlagen und Aktien kaufen, die ihn nach Value-Kriterien überzeugen. Dazu gehört, dass die Titel klar unterbewertet sind und erhebliches Kurspotenzial bieten. Bevorzugt investiert der Experte in kleine und mittelgroße Unternehmen aus Europa mit starker Marktposition - umso besser, wenn auch attraktive Dividenden fließen. Mit diesem Ansatz schaffte Fischer auf Sicht von fünf Jahren ein Plus von 114 Prozent. Derzeit setzt er unter anderem auf den dänischen Anlagenbauer FLSmidth. Defensiver Fonds für Langfristanleger. KK