Relativ optimistisch blickt derzeit das Silberinstitut, ein Zusammenschluss internationaler Unternehmen aus der Silberindustrie, in die Zukunft. Für das laufende Jahr prognostizieren dessen Analysten einen durchschnittlichen Silberpreis von 16,75 Dollar, nachdem 2018 an der London Bullion Market Association ein Durchschnittswert von 15,65 Dollar registriert worden war. Am Dienstag veröffentlichte das Silberinstitut seine diesjährigen Prognosen zum Silbermarkt. Hinsichtlich der industriellen Silbernachfrage, die für rund 60 Prozent der Gesamtnachfrage steht, erwarten die Analysten ein lediglich bescheidenes Wachstum. Positive Nachfrageimpulse werden vor allem aus dem Bereich Photovoltaik und aus Indien erwartet. In der Schmuckbranche wird zudem ein "solides Jahr" erwartet und bei physisch besicherten Silber-ETPs werden Zuflüsse von acht Millionen Feinunzen für möglich gehalten. Ein Wachstum von fünf Prozent trauen die Experten des Weiteren dem Münz- und Barrenhandel zu. Mit Blick auf das zu erwartende Silberangebot droht 2019 ein Rückgang der Primärproduktion (Minen) um zwei Prozent. Silber fällt häufig lediglich als Beiprodukt an und dürfte wegen der eingetrübten Konjunkturaussichten unter den weltweit nachlassenden Förderaktivitäten leiden. Summa summarum erwartet das Silberinstitut ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.

Dass Silber auf lange Sicht aktuell einen ziemlich "ausgebombten" Eindruck hinterlässt, kann man vor allem durch das Gold/Silber-Ratio erkennen. Diese Kennzahl zeigt nämlich an, wie viel Feinunzen Silber zum Kauf einer Feinunze Gold benötigt werden. Mit aktuell über 83 fällt sie historisch sehr hoch aus und bringt damit zum Ausdruck, dass das mit großem Abstand günstigste Edelmetall - verglichen mit Gold - derzeit besonders günstig zu haben ist. In den vergangenen 30 Jahren schwankte das Ratio zwischen 30 und 90. Sollte diese Kennzahl in den kommenden Wochen zu einer Talfahrt ansetzen, hätte dies eine Outperformance des Silberpreises zur Folge. Ein Rückgang des Gold/Silber-Ratio muss zwar nicht zwangsläufig mit einem steigenden Silberpreis einhergehen, grundsätzlich spricht dessen sehr hoher Wert aber durchaus für den Kauf von für Silber.

Der Silberpreis befindet sich aus charttechnischer Sicht in einer ausgesprochen spannenden Phase. Zum einen testete das Edelmetall mit dem temporären Anstieg auf 16 Dollar die obere Begrenzung des seit 2016 gebildeten Abwärtstrendkanals. Zum anderen wurde mit dem Sprung über die langfristige 200-Tage-Linie ein klares charttechnisches Einstiegssignal generiert. Nun fehlt eigentlich nur noch ein eindeutiges Trendwechselsignal nach oben. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn die langfristige 200-Tage-Linie nach oben drehen würde. Im Frühjahr 2016 folgte auf ein solches Szenario eine Silberpreisrally um in der Spitze mehr als 30 Prozent. Ein Trendwechselsignal entstünde aber auch, falls Silber die Marke von 17 Dollar zurückerobern sollte. Dann wäre nämlich der Abwärtstrend eindeutig nach oben verlassen worden und es würde sich Kurspotenzial in Richtung der 20-Dollar-Marke eröffnen. So hoch notierte das Edelmetall letztmals Mitte 2016.



Bei Silber einen dreifachen Hebel ansetzen

Mit dem nachfolgenden Mini Future Long von Morgan Stanley könnten Anleger im Falle eines baldigen Anstiegs auf die oben erwähnte Marke von 20 Dollar dank der Hebelwirkung von aktuell drei einen Kursgewinn in Höhe von 25 Prozent erzielen. Auf keinen Fall sollte jedoch auf das Setzen einer Stopp-Loss-Marke verzichtet werden. So bietet sich bei diesem Papier die Marke von 15,00 Dollar an. Dann wäre sowohl die 200-Tage-Linie als auch die unterhalb von 15,50 Dollar verlaufende Unterstützung verletzt und damit sozusagen ein zweifaches Verkaufssignal ausgelöst worden.

Basiswert Silber
Produkt Mini Future Long
WKN MF2HZR
Emittent Morgan Stanley
Laufzeit endlos
Kurs des Mini Future Long 4,72 €
Basispreis 10,44 Dollar
Hebel 2,90
Stopp-Loss-Barriere 10,86 Dollar
Abstand zur Stopp-Loss-Barriere 30,80%


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