In der vergangenen Woche veröffentlichte der weltweit größte Edelmetalldienstleister Heraeus Precious Metals seine Silberpreisprognosen für 2019. Dessen Analysten gehen davon aus, dass die wachsenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten zu einer verstärkten Nachfrage nach Gold und Silber führen werden. In diesem Zusammenhang wurde explizit der Handelskonflikt zwischen China und den USA, der ungeklärte Brexit, die Proteste in Frankreich, das weltweit langsamere Wirtschaftswachstum und die volatilen Kapitalmärkte genannt. In unsicheren Zeiten schreiten der Silberpreis und der Goldpreis meist im Gleichschritt nach oben.

Außerdem erwarten die Experten eine steigende Basisnachfrage aus der Industrie. So sei das Edelmetall zum Beispiel für die Photovoltaik unverzichtbar. Auch in den Wachstumsbereichen Elektronik für Fahrzeuge, Smartphones, Tablets usw. wird viel Silber benötigt. Da im vergangenen Jahr die Investorennachfrage bei Silber-ETFs um 280 Tonnen gefallen sei, könnte es hier zu einem Umdenken kommen. Beim Vergleich von Gold und Silber weisen die Heraeus-Experten außerdem auf das derzeit hohe Gold/Silber Ratio hin. Silber sei daher im Vergleich zu Gold niedrig bewertet. In der Vergangenheit waren Gold/Silber-Verhältnisse über 80 nie von langer Dauer. Für das laufende Jahr erwarten sie den Silberpreis in einer Bandbreite zwischen 14,50 und 20,00 Dollar. Angesichts eines aktuellen Unzenpreises von 15,56 Dollar kann man dem Edelmetall auf Basis dieser Einschätzungen erhebliches Aufwärtspotenzial attestieren.

Am Dienstagabend reichte die US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) aktuelle Daten zur Stimmung an den Terminmärkten in der Woche zum 15. Januar nach. Wichtigste Erkenntnis: Mitte Januar herrschte unter großen und kleinen Terminspekulanten vor allem ein hohes Maß an Uneinigkeit. So hat sich zum Beispiel bei Großspekulanten (Non-Commercials) innerhalb einer Woche die Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) von 54.000 auf 52.200 Kontrakte (-3,4 Prozent) reduziert, während bei Kleinspekulanten (Non-Reportables) ein kräftiger Anstieg von 14.800 auf 19.500 Futures (+31,7 Prozent) registriert worden war. Grundsätzlich kann man festhalten, dass in den vergangenen Wochen vor allem unter Großspekulanten die Stimmung erheblich optimistischer geworden ist, schließlich war diese Gruppe von Marktakteuren von Mitte August bis Anfang Dezember permanent netto short (Pessimismus überwiegt). Der stimmungsmäßige Tiefpunkt war mit minus 29.000 Silber-Futures übrigens Anfang September zu beobachten. Damit dem Silberpreis ein Trendwechsel nach oben attestiert werden kann, wäre es wichtig, dass unter den spekulativen Marktakteuren der Optimismus möglichst weiter zunimmt.

Der Silberpreis ist aus charttechnischer Sicht bislang noch nicht aus dem seit Mitte 2016 intakten Abwärtstrend ausgebrochen. Aktuell befindet sich das Edelmetall aber auf Tuchfühlung mit der oberen Trendbegrenzung. Im aktuellen Kursbereich kann man einen signifikanten charttechnischen Boden ausmachen. Ende 2016, Mitte 2017 und Ende 2017 drehte der Silberpreis genau hier wieder nach oben. Um neue Fantasie zu entfachen, wäre es allerdings wichtig, dass demnächst ein Trendausbruch nach oben gelingt. Positiv anzumerken ist, dass Silber über der 200-Tage-Linie notiert. Gegenwärtig verläuft die langfristige Durchschnittslinie bei 15,20 Euro. Um keinen chartinduzierten Verkaufsdruck auszulösen, wäre ein erfolgreiches Verteidigen dieser Marke extrem wichtig.



Stopp-Loss bei 15 Dollar beachten

Mit dem nachfolgend vorgestellten Mini Future Long von Morgan Stanley profitieren Anleger von einem erwarteten Anstieg des Silberpreises mit einer Hebelwirkung von fünf. Weiterhin obligatorisch sollte jedoch das Setzen einer Stopp-Loss-Marke sein. Deshalb sollte zur Begrenzung potenzieller Kursverluste ein Rutsch unter die Marke von 15,00 Dollar zum Ausstieg genutzt werden. Gegenwärtig notiert der Silberpreis noch 3,7 Prozent darüber.

Basiswert Silber
Produkt Mini Future Long
WKN MF2HZV
Emittent Morgan Stanley
Laufzeit endlos
Kurs des Mini Future Long 2,79 €
Basispreis 12,54 Dollar
Hebel 5,00
Stopp-Loss-Barriere 13,04 Dollar
Abstand zur Stopp-Loss-Barriere 17,00%