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In dem jüngsten Update für die Woche zum 20. November war allerdings keine klare Richtung auszumachen. Die kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten hat sich auf Wochensicht zwar von 4.900 auf 6.900 Futures verbessert, dies war aber ausschließlich auf den nachlassenden Pessimismus der Großspekulanten (Non-Commercials) zurückzuführen. Weil diese ihre Short-Seite mit fast 9.400 Kontrakten erheblich stärker reduziert haben als ihr Long-Exposure (minus 3.000 Futures), schwächte sich deren Netto-Short-Position (Pessimismus überwiegt) von minus 17.100 auf minus 10.700 Kontrakte spürbar ab. So richtig Positives lässt sich dieser Entwicklung dennoch nicht abgewinnen, schließlich befindet sich deren Stimmung seit Mitte August eindeutig im Keller. Innerhalb dieses Zeitraums schwankte die Netto-Short-Position zwischen minus 2.470 Kontrakte (6. November) und minus 28.900 Futures (4. September). Ohne einen Stimmungswechsel dieser Gruppe von Marktakteuren dürfte es schwierig werden, den Silberpreis aus "dem Tal der Tränen" zu führen.

Erschwerend kam in der vergangenen Woche hinzu, dass Kleinspekulanten (Non-Reportables) ihren Optimismus markant zurückgefahren haben. Deren Netto-Long-Position hat sich nämlich auf Wochensicht von 22.100 auf 17.600 Futures (-20,4 Prozent) abgeschwächt. Gemessen an der Größe der eingegangenen Silber-Future-Positionen bewegen die kleinen Terminspekulanten derzeit weniger als ein Drittel der Silbermenge der Großspekulanten. Ihr stark ausgeprägter Optimismus konnte den diesjährigen Absturz des Silberpreises daher nicht verhindern.

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Silberinstitut mit neuen Prognosen



Das Silberinstitut hat Mitte November - in Zusammenarbeit mit der Researchfirma GFMS - diverse Prognosen zum Silbermarkt veröffentlicht. Diese machen allerdings nicht gerade Hoffnung, schließlich erwarten die Analysten einen Anstieg des Silberangebots von 995,2 Millionen (2017) auf 998,4 Millionen Feinunzen. Zugleich soll sich die Nachfrage von 992,8 Millionen 963,0 Millionen Feinunzen abschwächen - nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen kräftigen charttechnischen Rebound. Gegenüber dem Vorjahr soll sich das Überangebot sogar von 2,4 Millionen auf 35,3 Millionen Feinunzen vervielfachen. Außerdem sollen sich die 2017 registrierten ETF-Zuflüsse in 2,4 Millionen Unzen in Abflüsse im Volumen von 500.000 Feinunzen verkehren. Mit Blick auf dieses wenig ermutigende fundamentale Marktumfeld kann man die diesjährige Silberpreisschwäche sehr gut nachvollziehen. Seit dem Jahreswechsel hat das graue Edelmetall elf Prozent an Wert verloren.

Es gibt aber auch ein bisschen Hoffnung. Unter charttechnischen Aspekten erfolgte im Zuge des diesjährigen Kursrutsches auf 14 Dollar auf dem reduzierten Kursniveau eine Bodenbildung. Ende 2015 ging es von diesem Niveau steil bergauf. Innerhalb von weniger als acht Monaten verbuchte der Silberpreis damals einen Anstieg um über 50 Prozent. Doch der Chance auf eine erfolgreiche Bodenbildung mit anschließendem Rebound steht zugleich ein erhebliches Risiko gegenüber. Sollte nämlich dieser charttechnische Boden wegbrechen, droht erheblicher chartinduzierter Verkaufsdruck. Dem Ruf deutlich wilder als "der große Bruder Gold" zu sein, dürfte das mit großem Abstand günstigste Edelmetall auch in Zukunft gerecht werden. Aktuell übertrifft der CBOE-Silber-Volatilitätsindex mit 23,4 Prozent sein Pendant auf Gold (11,8 Prozent) in etwa um das Doppelte.