Anleger hatten sich enttäuscht über die Beschlüsse des Kartells geäußert, das die Förderbremse zwar verlängert, dabei aber das Kürzungsvolumen beibehalten hatte.

Eine technische Erholung sei durchaus überfällig, sagte ein Händler. Zudem stehe nun der Beginn des zweiten Halbjahres vor der Tür, das saisonal in der westlichen Hemisphäre einen stärkeren Verbrauch mit sich bringe. Einige Anleger vermuteten, dass der Boden der Preisentwicklung erreicht sei. Solche Spekulationen könnten sich aber angesichts des US-Schieferölbooms als verfrüht herausstellen. Denn am Überangebot an Öl habe sich nichts geändert, warnte ein anderer Händler. Dies hänge nicht zuletzt damit zusammen, dass in den USA die Zahl der Bohranlagen dem Öldienstleister Baker Hughes zufolge in der Woche zum 9. Juni erneut um neun gestiegen sei. Mit 741 Bohrungen gibt es damit so viele Anlagen wie seit April 2015 nicht mehr. Zudem war es der 21. Anstieg in Folge.

Derzeit werden in den USA täglich etwa 9,3 Millionen Barrel (rund 159 Liter) Öl gefördert. Das US-Energieministerium rechnet damit, dass im nächsten Jahr in den USA mehr als zehn Millionen Fässer täglich produziert werden - etwa so viel wie in Saudi-Arabien.