Nicht sonderlich gut lief das Jahr 2021 für Silber-Investoren. Anfang Februar markierte der Preis ein Jahreshoch von 30 US-Dollar je Feinunze. Danach ging es nur noch abwärts bis auf 21,50 US-Dollar im Oktober.

Der Grund für die schlechte Preisentwicklung liegt vor allem an der verhaltenen Industrieproduktion. Diese leidet unter gestörten Lieferketten, Angebotsengpässen bei Vorprodukten sowie deutlich gestiegenen Energiekosten. Das hat auch Auswirkungen auf die Silbernachfrage. Immerhin machen industrielle Anwendungen die Hälfte der weltweiten Silbernachfrage aus. Auch der Bedarf aus dem Edelmetallsektor war im Vorjahr gering. Verantwortlich war dafür vor allem die Erwartung höherer Leitzinsen angesichts steigender Inflationsraten und die damit verbundene Schwäche des Gold- und Silberpreises. Hinzu kam eine geringe Nachfrage nach Silberschmuck.

Diese dürfte sich allerdings vom niedrigen Niveau des Vorjahres zumindest teilweise erholen. Vor allem aus Indien wird nach der Pandemie mehr Bedarf erwartet, da die Menschen vom Subkontinent bekannt dafür sind, sich bei gesunkenem Preis mit Silber einzudecken. Auch Kleinanleger in anderen Ländern dürften das niedrige Preisniveau nutzen, um Silber zu erwerben. Ein Kaufanreiz ist dabei, dass die Gold-Silber-Ratio mit knapp 80 auf den höchsten Stand seit Oktober 2020 gestiegen ist. Sie zeigt, wie teuer Silber verglichen mit Gold ist - so billig wie lange nicht mehr. "Kurzfristig kann hier ein gewisses Aufholpotenzial abgeleitet werden", sagt Alexander Zumpfe, Fachmann beim Edelmetallhandelshaus Heraeus.

Als grünes Metall gefragt

Zumpfe ist für dieses Jahr aus noch anderen Gründen positiv für Silber gestimmt. Zu den Nachfragetreibern dürfte die Industrie gehören, wenn die Pandemie und die Lieferkettenprobleme nachlassen. Hinzu kommt jedoch noch, dass das Weißmetall als grünes Metall gilt und vom Trend zur Dekarbonisierung profitieren sollte. So kommt deutlich mehr Silber in Autos mit Elektroantrieb zur Verwendung als in solchen mit Verbrennungsmotoren.

Auch der globale Ausbau der Solarkapazitäten dürfte sich positiv auf den Silberbedarf auswirken. Trotz der Pandemie erreichten die globalen Photovoltaik-Installationen laut der auf Rohstoffe spezialisierten Beratungsfirma SFA im Jahr 2020 mit 138 Gigawatt (GW) einen neuen Jahresrekord. 2022 dürften 200 GW überschritten werden, der Silberverbrauch wird sich dann wohl in einer Größenordnung von 4.350 Tonnen bewegen. 2020 waren es noch 3.141 Tonnen. Das und die anderen Faktoren sollten dazu führen, dass der Preis von Silber wieder anzieht. Mit einem physisch besicherten ETC von WisdomTree (ISIN: DE 000 A0N 62F 2) können Anleger davon profitieren. Die Jahresgebühr beträgt 0,49 Prozent.