Giles Keating, Präsident des Werthstein Instituts, erwartet im aktuellen Index Update Video, dass die US-Notenbank ihre Zinspolitik als Reaktion auf steigende Ölpreise und Löhne deutlich straffen wird. "Für die Aktienmärkte dürfte das nichts Gutes bedeuten. Dazu kommen hartnäckige geopolitische Probleme. Die Börse stagniert, trotz guter Unternehmensgewinne. Deshalb bin ich für die Aktienmärkte zurückhaltend." Ähnlich sieht es Valérie Plagnol. "Auch ich bin nicht optimistisch, vor allem wegen der zunehmenden politischen Unsicherheiten. Nach einer Phase relativer Ruhe erwarte ich wieder zunehmende Volatilität."

Robert Halver, Mitglied des Werthstein Instituts, ist für Aktien zuversichtlich. "Die US-Notenbank wird die Zinsen nicht deutlich erhöhen, der Ölpreisanstieg ist für mich vorübergehend. Konsum- und Pharmawerte sind schon wegen ihrer Dividendenrendite attraktiv. Für mich bleiben die Aktienmärkte interessant." Martin Utschneider, technischer Analyst von Donner & Reuschel, stimmt zu. "Aus technischer Sicht sind die Aktienmärkte derzeit nicht gefährdet. Den Ölpreis sehen wir charttechnisch mit einem Potential von bis zu 77-80 Euro. Daraus ergeben sich keine inflationären Tendenzen. Der Aufwärtstrend des S&P 500 ist nachhaltig und intakt, und den Dax sehen wir mittelfristig bei 13.500 Punkten."

Die Einschätzungen der Werthstein Experten unterscheiden sich, Chancen und Risiken werden unterschiedlich gewichtet. Im Ergebnis bleibt der Werthstein Index im Mai im Vergleich zum Vormonat mit 4,8 Punkten unverändert. Der Index drückt die durchschnittliche Einschätzung der Mitglieder des Werthstein Instituts über die Entwicklung der globalen Aktienmärkte für die kommenden drei Monate aus. Mögliche Wertungen liegen zwischen "1" (extrem negativ) und 10 (extrem positiv).

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