In München klingelt wieder die Kasse, genauer gesagt bei der Allianz. Während andere Konzerne unter dem starken Euro leiden oder eine sinkende Nachfrage spüren, meldete der Versicherungsriese für das erste Halbjahr einen Rekord beim Umsatz. Auch unter dem Strich überzeugt die Ergebnisentwicklung. Die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen, zumal die Münchener bei der Prognose nachlegten. Bisher rechnete Allianz-Chef Michael Diekmann für das laufende Jahr mit einem operativen Ergebnis von 9,5 bis 10,5 Mrd. Euro. Mehr als die Hälfte ist bereits erreicht. Das obere Ende der Prognosespannne sei nun in Reichweite, stellte der Konzern fest. Allerdings wollte das Management auch nicht zu viel Euphorie verbreiten. Naturkatastrophen, Turbulenzen in der Wirtschaft und an den Kapitalmärkten könnten das Ergebnis teilweise erheblich beeinträchtigen.

Operativ lief es vor allem in den beiden Versicherungsbereichen gut. Die Schaden- und Unfallversicherung profitierte von vergleichsweise geringen Katastrophenschäden, in der Lebens- und Krankenversicherungssparte verzeichnete der Konzern einen kräftigen Sprung bei den Beitragseinnahmen. Lediglich die Vermögensverwaltung bereitet nach wie vor Sorgen. Zum vierten Mal in Folge mussten Nettomittelabflüsse verbucht werden, die mit 17 Mrd. Euro allerdings erneut rückläufig waren.

Zwischenfazit: Dank des starken Versicherungsgeschäfts und eine Stabilisierung in der Vermögensverwaltung bleibt die Allianz auf Rekordkurs. Nach 13,70 Euro im laufenden Jahr rechnet Börse Online für 2015 mit einem Ergebnis je Aktie von 14,05 Euro. Die Schätzungen führen zu einem 2015er-KGV von 8,9, die Allianz-Aktie zählt damit zu den wenigen Papieren im DAX, für die noch einstellige Relationen aufgerufen werden. Zudem gibt es die Titel des Versicherungsriesen fast zum Buchwert.

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Neuer Dividendenstar in Sicht

Noch mehr Fantasie weckt die mögliche, künftige Ausschüttungspolitik. Zwar blieb der Konzern bei der Präsentation der Quartalszahlen Aussagen zur Ausschüttungsquote schuldig. Die Chancen stehen aber gut, dass in den kommenden Monaten neue Fakten auf den Tisch kommen. Aktuell liegt die Verzinsung bereits bei überdurchschnittlich hohen 4,5 Prozent. Auf einer Investorenkonferenz sickerte kürzlich durch, dass die operativen Einheiten mittelfristig durchschnittlich mindestens 80 Prozent ihres Nachsteuergewinns als Barmittel an die Konzernmutter weiterleiten könnten. Nach Einschätzung von Analysten dürfte die Ausschüttungsquote von 40 auf 55 Prozent steigen. Das Bankhaus Lampe rechnet für 2014 mit einer Dividende von 7,80 Euro, was einer Verzinsung von 6,2 Prozent entspricht. Eine Entscheidung soll Ende des Jahres fallen, wenn die größten Unsicherheiten bezüglich der neuen Reformen des Versicherungsaufsichtsrechts in Europa (Solvency II) geklärt sind.

So überzeugend wie die fundamentalen Daten ist auch die Charttechnik. Anders als bei anderen DAX-Werten bestätigte der Markt während der jüngsten Korrektur den langfristigen Aufwärtstrend bei gut 121 Euro. Knapp darunter bei 119/120 Euro ist die Aktie zudem durch horizontale Nachfragezonen abgesichert. Der nächste ernst zu nehmende Widerstand innerhalb der intakten Aufwärtsbewegung liegt am Juli-Hoch um 131,50 Euro. Darüber wäre Platz bis 135 Euro.

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Turbo für die Aktie

Mit einem Knock-out-Bull können Anleger verstärkt von möglichen Kursgewinnen der Aktie profitieren. Die WKN US62LA bietet bei einer Basis- und Knock-out-Schwelle von 108,00 Euro einen Hebel von 7,1. Steigt die Aktie bis an das Jahreshoch um 135 Euro, legt der Schein um gut 50 Prozent auf 2,68 Euro zu.