Hinsichtlich der geschäftlichen Perspektiven der Deutschen Börse AG herrscht derzeit unter Börsianern und Analysten ein hohes Maß an Zuversicht. Deren Kaufargumente sind durchaus nachvollziehbar. Weil an den Finanzmärkten ein erwartetes Anziehen der Volatilität die Geschäfte der Frankfurter ankurbeln könnte und die Umsätze und Gewinne vor allem in Europa erwirtschaftet werden, kann man das Unternehmen in der aktuellen Marktphase im Vergleich zu exportorientierten DAX-Unternehmen durchaus als "handelskriegs-resistenter" einschätzen. Zudem hoffen die Börsianer wegen des Brexit auf zusätzliches Geschäft innerhalb der Eurozone. Die guten Nachrichten sollten nunmehr aber gebührend berücksichtigt sein und ein nachlassender Aufwärtsdrang dürfte wahrscheinlicher sein als ein deutliches Überwinden des Anfang Juni markierten Rekordhochs von fast 119 Euro.

Zwei Banken nehmen gegenüber dem DAX-Wert mittlerweile sogar eine pessimistische Meinung ein und haben ihn in den vergangenen Wochen herabgestuft. Dabei handelt es sich um Morgan Stanley und die Berenberg Bank. Morgan Stanley hat den Finanzwert von "Equal-weight" auf "Underweight" zurückgestuft, zugleich aber das Kursziel von 103,35 auf 105,00 Euro angehoben. Der zuständige Analyst rechnet bis 2020 mit einem schleppenderen Gewinnwachstum. Seine Prognosen liegen mit durchschnittlich acht Prozent p.a. sowohl unter den Konzernzielen als auch unter den Markterwartungen, die von 10 bis 15 Prozent reichen. Von der Privatbank Berenberg wurde bei dem DAX-Wert eine Herabstufung von "Hold" auf "Sell" vorgenommen und das Kursziel von 115 auf 109 Euro gesenkt. Hier wies der Analyst darauf hin, dass sein Kursziel überschritten worden sei. Außerdem reduzierte er seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie nach unten.

Aus charttechnischen Sicht prallte die Aktie der Deutschen Börse im Juni an der oberen Begrenzung des seit Herbst vergangenen Jahres eingeschlagenen steilen Aufwärtstrends ab. Mittlerweile droht sogar ein Verletzen der unteren Trendbegrenzung, was erheblichen chartinduzierten Verkaufsdruck auslösen könnte. Mit dem gestrigen Unterschreiten der 50-Tage-Linie wurde zudem ein Mini-Verkaufssignal ausgelöst. Starker Verkaufsdruck könnte aufkommen, falls die im Bereich von 103 Euro angesiedelte langfristige 200-Tage-Linie verletzt wird. Hier verläuft nämlich zugleich die untere Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrends. Übrigens: Für das nachfolgend aufgeführte Capped-Bonus-Zertifikat würde zum Realisieren der Maximalrendite das Ausbleiben einer Kursrally auf 135 Euro genügen.

Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus

An Atempause der Aktie verdienen

Bei einem Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat wurde das klassische Bonusprinzip umgedreht. Zur Funktion: Um bei einem solchen Zertifikat den Bonusbetrag zu erhalten, darf die Aktie während der Laufzeit auf keinen Fall die höher angesiedelte Barriere berühren oder überschreiten. Für das nachfolgend aufgeführte Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat der HVB (ISIN: DE 000 HX0 DR8 1) bedeutet dies: Sollte der Finanzdienstleister bis einschließlich 15. März 2019 zu keinem Zeitpunkt die Barriere von 135 Euro verletzen, erhält der Anleger am 22. März 2019 pro Zertifikat den Maximalbetrag von 60,00 Euro.

Mit diesem Papier können Anleger bei einer Laufzeit von neun Monaten eine (Reverse) Bonuschance von 12,2 Prozent (16,3 Prozent p.a.) wahrnehmen. Der Risikopuffer, also der Abstand zwischen aktuellem Aktienkurs und Barriere, beläuft sich derzeit auf fast 19 Prozent. Wer also bei der Aktie der Deutschen Börse einen Kursanstieg auf 135 Euro ausschließen kann, eröffnet sich mit dem Zertifikat eine attraktive Renditechance. Beim Verletzen der Barriere würde der Verlust allerdings überdurchschnittlich hoch ausfallen. Zur Begrenzung potenzieller Kursverluste sollte deshalb bei dem Zertifikat ein Stoppkurs bei 40,00 Euro und ein Zielkurs von 59,50 Euro gesetzt werden.


Produkt: Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat auf Deutsche Börse

ISIN: DE 000 HX0 DR8 1

Emittent: HVB/UniCredit

Laufzeit (Zahltag): 15.03.2019 (22.03.19)

Barriere- (Reverse-Level): 135,00 Euro (160,00 Euro)

Bonuslevel (Cap): 100,00 Euro

Max. Auszahlungsbetrag: 60,00 Euro

Bonusrendite (p.a.): 12,2 % (16,3 %)

Risikopuffer: 18,6 %

Kurs aktuell (Basiswert): 113,83 Euro

aktueller Kurs des Zertifikats: 53,48 Euro

Stoppkurs (Zertifikat): 40,00 Euro

Zielkurs (Zertifikat): 59,50 Euro

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.