Der kanadische Konkurrent war vor Kurzem noch bereit, 41 Euro pro K+S-Aktie zu bezahlen. Die Widerstände aus den Reihen des Managements und der Politik haben zwar die Kanadier von ihrem Vorhaben mittlerweile abgebracht und den DAX-Wert fast 40 Prozent unter das Übernahmeangebot fallen lassen, auf dem reduzierten Kursniveau scheint der Titel nun aber einen soliden Boden auszubilden. Innerhalb weniger Monate haben sich die bis dato aufgelaufenen Kursgewinne des Jahres 2015 von 75 Prozent auf nur noch sechs Prozent pulverisiert. Im Gegenzug mutierte der Titel mit Blick auf die historische 30-Tage-Volatilität innerhalb des DAX allerdings zum Wert mit den heftigsten Kursschwankungen. Dadurch lassen sich mit Zertifikaten aktuell besonders attraktive Seitwärtschancen wahrnehmen.

Am morgigen Mittwoch wird das Kasseler Unternehmen seine mit Spannung erwarteten Neunmonatszahlen präsentieren. In einem vor einem Monat geführten Interview bekräftigte Vorstandschef Norbert Steiner die in Aussicht gestellte Spanne für den operativen Gewinn. Diese reicht von 780 bis 860 Millionen, wobei Steiner deren oberes Ende als "mittlerweile sehr ambitioniert" bezeichnet hat. Sollte das Management an seinen bisherigen Prognosen unvermindert festhalten, stehen die Chancen auf eine fortgesetzte Bodenbildung recht gut. Analysten schätzen für die kommenden beiden Jahre den Gewinn pro Aktie auf über 2,20 Euro, wodurch sich ein attraktives Kurs/Gewinn-Verhältnis von 11,0 (2016) bzw. 10,8 (2017) errechnet. Und auch die prognostizierte Dividendenrendite von über vier Prozent sollte den DAX-Wert nach unten hin gut absichern.

Völlig entspannt stellt sich die fundamentale Lage von K+S allerdings nicht dar, schließlich läuft das Geschäft mit Düngemitteln derzeit nicht richtig rund und die Kalipreise haben zuletzt ebenfalls nachgegeben. Außerdem wurde K+S in der Vergangenheit immer wieder als potenzieller DAX-Absteiger gehandelt. Anfang Dezember wird der Arbeitskreis Aktienindizes über die Zusammensetzung des DAX beraten. Sollte bis dahin kein weiterer Kurseinbruch der K+S-Aktie eintreten, dürfte das Rohstoffunternehmen wieder einmal von einem Rauswurf aus dem elitären Kreis deutscher Top-Unternehmen verschont bleiben.

Aus charttechnischer Sicht bewegt sich die K+S-Aktie mit knapp unter 25 Euro aktuell in einer massiven Unterstützungszone. 2014 konnte man diesem Kursbereich fast schon eine magnetische Wirkung attestieren. Sollte diese Marke nicht gehalten werden, befinden sich bei 22 Euro bzw. 19 Euro die nächsten "potenziellen Haltezonen". Wenig Mut macht derzeit allerdings der Blick auf die 100-Tage-Linie, die sich gegenwärtig in einer steilen Abwärtsbewegung befindet. Außerdem hat der Aktienkurs die im Bereich von 31 Euro verlaufende 200-Tage-Linie deutlich unterschritten. Deren Überwinden und ein damit verbundenes Kaufsignal kann somit als extrem unwahrscheinlich eingestuft werden. Einen kleinen Hoffnungsschimmer lieferte indes das Anfang Oktober ausgelöste Kaufsignal des Timingindikators Relative-Stärke-Index. Im Herbst 2014 gab es ebenfalls ein solches Signal zu vermelden - danach ging es mit dem Rohstoffwert steil nach oben. Mit dem nachfolgenden Memory Express Zertifikat der Société Générale ließe sich auch ohne Kursrally eine ausgesprochen attraktive Rendite erzielen.

Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus

Attraktive Seitwärtschance geboten

Das von der Société Générale emittierte Memory Express-Zertifikat auf K+S (WKN: SG95YC) verfügt zwar über eine Laufzeit bis zum 27. Juli 2020, unter Umständen kann es aber auch vorzeitig zurückgezahlt werden. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn die Aktie am 20. Juli 2016 den eingebauten Tilgungslevel von 38,20 Euro erreicht oder überschreitet. Dann würde der Anleger pro Zertifikat 106,50 Euro erhalten. Wird die Hürde von 38,20 Euro unterschritten, verlängert sich die Laufzeit um weitere 12 Monate - 6,50 Euro pro Zertifikat gäbe es, falls die Aktie mindestens auf oder über der Memory-Barriere von 24,83 Euro notieren sollte. Ein Jahr später, am 20. Juli 2017, wiederholt sich dieses Prozedere. Die nächsten Bewertungstage wären auf den 20. Juli 2018 bzw. den 22. Juli 2018 terminiert. Eine letztmalige Überprüfung erfolgt am finalen Bewertungstag (20. Juli 2020). An diesem Tag muss der Titel dann lediglich auf oder über der bei 24,83 Euro angesiedelten Memory-Barriere schließen, um einen Gewinn zu erzielen. In diesem Fall würde sich -inklusive der Kupons - die kumulierten Rückzahlungen des Zertifikats auf 132,50 Euro belaufen und somit innerhalb von viereinhalb Jahren einen Kursgewinn von über 75 Prozent generieren.

Wichtig: Das temporäre Unterschreiten der beiden Barrieren ist nicht mit einer Knock-out-Funktion verbunden. Das heißt: Allein der Aktienkurs am jeweiligen Bewertungstag entscheidet über die Tilgung bzw. Kuponzahlung. Sollte die K+S-Aktie am finalen Bewertungstag unter 24,83 Euro schließen, drohen jedoch hohe Verluste, weil sich in diesem Fall der während der Laufzeit erzielte Verlust 1:1 auf das Zertifikat übertragen würde. Besonders interessant: Dank des Memory-Mechanismus gehen nicht ausgezahlte Kupons nicht verloren, sie können an einem späteren Bewertungstag nachgeholt werden, sofern die Memory-Barriere nicht unterschritten wird.

Basiswert K+S

Produkt Memory Express Zertifikat

WKN SG95YC

Emittent Société Générale

Anstehende Bewertungstage 20.07.16

20.07.17

20.07.18

22.07.19

Finaler Bewertungstag (Zahltag) 20.07.20 (27.07.20)

Tilgungslevel 38,20 Euro

Memory-Barriere 24,83 Euro

Möglicher Kupon 6,50 % (jährlich)

Kurs aktuell (Basiswert) 24,27 Euro

aktueller Kurs des Zertifikats 75,48 Euro Stoppkurs (Zertifikat) 50,00 Euro

Zielkurs (Zertifikat) -

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.