Das operative Ergebnis der Lufthansa soll nur leicht unter dem Rekord des Vorjahres liegen. 2017 hatte die Lufthansa annähernd drei Milliarden Euro verdient. Bei den Stückerlösen traut sich der Konzern nun währungsbereinigt sogar eine Verbesserung zu. Zuvor hatte die Airline für diese im Sektor stark beachtete Kennzahl eine stabile Entwicklung in Aussicht gestellt.

Den positiven Ausblick verdankte der Konzern einem nach wie vor brummenden Kerngeschäft. Im ersten Halbjahr beförderte die Gruppe so viele Passagiere wie nie zuvor. Diese Entwicklung kann jedoch nicht über die Belastungsfaktoren hinwegtäuschen. Da ist zum einen die Integration der von der insolventen Air Berlin übernommenen Unternehmensteile. Die damit einhergehenden Kosten drückten die Billigtochter Eurowings im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen. Während dieser Effekt nur noch im laufenden dritten Quartal spürbar sein soll, könnten zwei weiteren Bremsklötze die Lufthansa noch länger beschäftigen. Neben der ungewöhnlich hohen Zahl an Flugausfällen und Verspätungen gilt das vor allem für die Kerosinpreise. Anstatt der bisher erwarteten 600 Millionen Euro rechnet der Konzern bei diesem bedeutenden Kostenblock nun für 2018 mit einem Anstieg auf 850 Millionen Euro. Sollten die Ölpreise den zuletzt stockenden Aufwärtstrend fortsetzen, könnte durchaus noch mehr dazukommen.

Stabile Flughöhe als Anlagekalkül



Alles in allem zeigt sich bei der Lufthansa ein Patt zwischen den Chancen des boomenden Flugverkehrs und den skizzierten Risiken. Aus diesem Grund stuft BÖRSE ONLINE den DAX-Titel derzeit mit "Beobachten" ein und taxiert das Kursziel auf 26 Euro. Das Bonus-Cap-Zertifikat von BNP Paribas stellt eine Rückzahlung in genau dieser Höhe in Aussicht. Dazu muss die Lufthansa-Aktie allerdings nicht weiter zulegen. Entscheidend ist allein, dass der Basiswert bis zum 21. Juni 2019 nicht auf oder unter die Barriere bei 19 Euro zurückfällt. Damit kommt hier eine Renditechance von 15,2 Prozent mit einem ordentlichen Risikopuffer zusammen. Wir halten das Zertifikat für eine interessante Alternative zum Direktinvestment in die nach einem turbulenten ersten Börsenhalbjahr stabilisierte Kranichlinie.