Auf den ersten Blick war der Börsengang von Siemens Healthineers nicht gerade ein großer Erfolg. Wegen dem schwierigen Marktumfeld trennte sich Siemens nur von 15 Prozent der Anteile statt wie ursprünglich geplant von bis zu 25 Prozent. Rund 4,2 Mrd. Euro sind den Münchnern so zugeflossen und damit weniger als zuvor erwartet. An der Börse bringt die Medizintechnik-Tochter rund 32 Mrd. Euro auf die Waage. Und hier wird es aus Anlegersicht richtig spannend.

Analysten hatten im Vorfeld eine Bewertung von 40 bis 45 Mrd. Euro als durchaus realistisch gesehen. Anders formuliert: Mit dem Börsengang reizte Siemens das Potenzial nicht aus, Anleger erhalten den gut positionierten und margenstarken Konzern zu deutlich attraktiveren Konditionen. Trotz der jüngsten Rückschläge am Gesamtmarkt steht die Aktie daher auch noch wenig verändert bei aktuell rund 32 Euro. Um den von Analysten avisierten Börsenwert von mindestens 40 Mrd. Euro zu erreichen, müsste die Aktie um 25 Prozent auf 40 Euro steigen.

Die Voraussetzungen dafür sind - sofern es an den Finanzmärkten nicht zu einer schärferen Krise kommt - durchaus gut, vor allem langfristig. Als Blaupause kann hier die erfolgreiche Siemens-Abspaltung von Osram gesehen werden. Im Juli 2013 erfolgte der Börsengang, zwei Monate später der Aufstieg in den MDAX. Ausgehend von der ersten Notierung steht der Kurs derzeit rund 150 Prozent höher.

Börsengang eröffnet neue Möglichkeiten



Healthineers könnte sogar aufgrund seiner Größe mittel- bis langfristig in den DAX aufrücken, sofern Siemens seinen Anteil verringert. Bereits im Juni dürfte der Sprung in den MDAX bevorstehen. Operativ ist die Tochter ebenfalls gut unterwegs: Rund 55 Prozent der Umsätze basieren auf Service- und Instandhaltungsdiensten, die Erlöse weisen somit einen wiederkehrenden Charakter auf, was gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten von Vorteil ist. Rund 60 Prozent der Umsätze werden in der Sparte Bildgebung erzielt, hier ist Siemens Healthineers Weltmarktführer. Lediglich das Segment Labordiagnostik fällt mit einer Ebit-Marge von 14 Prozent etwas schwächer aus. Mit dem Börsengang dürfte die Tochter aber besser ihre Wachstumspläne umsetzen sowie flexibler agieren können und damit an Schlagkraft gegenüber Branchenprimus Roche gewinnen.

Unter der Bewertungslupe gesehen überzeugt das Paket ebenfalls. Rund drei Prozent Dividendenrendite und ein 2019er-KGV von knapp 18 bieten ausreichend Fantasie vor dem Hintergrund der schon jetzt sehr starken Marktpräsenz und den Möglichkeiten, die der Börsengang eröffnet. Bleibt als einziger Bremsfaktor die Tatsache, dass Siemens bei einem erfolgreichen Verlauf weitere Papiere verkaufen könnte. Bei Osram war dies aber rückblickend auch kein Problem.

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Empfehlung der Redaktion



Neben einem Direktinvestment bietet sich für risikobereite Anleger der Einstieg über Bull-Scheine an, mit denen überdurchschnittlich von der möglichen Erfolgsstory profitiert werden kann. Umgesetzt werden kann dies mit der WKN PP6RNF. Das Papier ist mit einem Basispreis von 23 Euro ausgestattet und verstärkt Kursveränderungen der Aktie um den Faktor 3,3. Der Abstand zur Knock-out-Schwelle liegt bei 27 Prozent, Trader sollten aber vorher bereits die Reißleine ziehen.


Basiswert


Siemens
Healthineers

Kurs Basiswert


32 EUR

Produkt


Knock out Bull

WKN


PP6RNF

Emittent


BNP Paribas

Fälligkeit


Endlos

Hebel

3,3

Basispreis


23 EUR

Knock Out


23 EUR

Kurs Zertifikat


0,96 EUR

Spread


1,1%