Die vergangenen sechs Monate waren beim DAX schwankungsreich. Unterm Strich ist jedoch nichts dabei herum­gekommen. Zumindest nicht für diejenigen, die auf einen steigenden Index gesetzt hatten.

Im Zuge des ständigen Auf und Ab notiert das Börsenbarometer heute auf dem gleichen Niveau wie Ende April, nämlich bei rund 12.400 Punkten. In ­solchen Phasen sowie bei mo­derat steigenden Kursen können risiko­bereite Anleger mit Discount-­Call-Optionsscheinen viel Geld verdienen.

Die Rabattpapiere sind vereinfacht gesagt nichts anderes als klassische Optionsscheine - mit dem Unterschied, dass die Discountscheine deutlich weniger kosten. Im Gegenzug weisen sie eine Gewinnbegrenzung (Cap) auf. Mit Discount-Calls kann man deswegen nur bis zu einer bestimmten Kursmarke an steigenden Kursen teilhaben.

Am Laufzeitende wird bei ­Discount-Call-Scheinen der Basispreis vom Stand des Basiswerts abgezogen. Der maximal zu erzielende Betrag ist durch den Cap limitiert. Erfüllt sich die Markterwartung jedoch nicht, können hohe Verluste entstehen. Im schlechtesten Fall ist der komplette Kapitaleinsatz verloren.

Für Anleger, die glauben, dass der DAX bis zum Jahresende keine großen Sprünge mehr macht, könnte der Discount-Call von BNP Paribas (ISIN: DE 000 PR4 22A 9) interessant sein, der bis Ende 2019 läuft. Der Basispreis beträgt 11.800 und der Cap 12.300 Punkte.

Deutlicher Preisrabatt


Aktuell kostet das Papier 3,66 Euro. Ein vergleichbarer nor­maler DAX-Call-Optionsschein (ISIN: DE 000 DL0 LD 32) mit gleichem Basispreis und gleicher Laufzeit ist mit 7,38 Euro deutlich teurer.

Angenommen, der DAX notiert am Ende auf oder über dem Cap von 12.300 Zählern, ergibt sich beim Discounter folgende Rechnung: 12.300 - 11.800 = 500. Unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses von 0,01 erhält der Anleger fünf Euro ausgezahlt. Dies entspricht einem Gewinn von 1,34 Euro (fünf Euro - 3,66 Euro). Die Rendite beträgt dann 37 Prozent.

Sollte der DAX stattdessen am Laufzeitende zum Beispiel nur bei 12.100 Punkten stehen, gerät das Investment in die roten Zahlen: Man bekäme zwar einen Betrag von drei Euro (12.100 - 11.800 x 0,01 ) ausgezahlt, da das Papier aber 3,66 Euro kostet, entstehen 66 Cent oder 18 Prozent Verlust.

Zum Totalverlust kommt es, wenn der Index am Ende auf oder unter dem Basispreis von 11.800 Punkten notiert.

Anleger können das Risiko durch die Höhe des Caps steuern. Je höher dieser liegt, desto riskanter und zugleich renditeträchtiger ist der Discount-Call. Defensivere wählen am besten einen Cap, der unter dem aktuellen DAX-Kurs liegt.