Als Ticketvermarkter und Organisator von Liveshows ist CTS Eventim ebenfalls betroffen. Dementsprechend stark schlägt die Krise auf den europäischen Branchenprimus durch. Wobei dem Unternehmen primär nicht das Fehlen großer deutscher Festivals wie Rock am Ring, Southside oder Hurricane weh tut - hier ist CTS Eventim gegen den Ausfall wegen der Pandemie versichert. Die Absage der breiten Masse an Veranstaltungen sowie die daraus resultierende Flaute im Ticketing schlägt aber auf die Zahlen durch. Normalerweise setzt der Konzern pro Jahr 250 Millionen Eintrittskarten ab.

Nachdem das Unternehmen 2019 Rekordzahlen verbuchte, dürfte der Umsatz in der laufenden Periode um mindestens die Hälfte implodieren. Beim Gewinn ist ein noch stärkerer Rückgang zu erwarten. Finanzielle Engpässe drohen vorerst aber nicht. "Eventim ist schuldenfrei, wir könnten zwei Jahre lang durchhalten", sagte Vorstandschef Klaus-Peter Schulenberg vor Kurzem in einem Interview. Die Bundesregierung greift ihm und dem gesamten Sektor mit einer Gutscheinlösung unter die Arme. Anstatt den Eintrittspreis für Shows zu erstatten, die wegen Covid-19 ausfallen, können die Veranstalter dem Ticketinhaber zunächst einen Gutschein anbieten. Weiteren Spielraum hat sich CTS mit der Streichung der Dividende für 2019 verschafft. Dadurch bleiben rund 66 Millionen Euro in der gut gefüllten Kasse. Die Börse reagierte gelassen auf diese Meldung, der Mid Cap setzte die seit Ende März laufende Seitwärtsbewegung fort.

Zwischen Hoffen und Bangen

Für eine Wende nach oben bräuchte es klare Signale für die Wiederaufnahme des Showbetriebs ab Herbst. Vorerst könnte die Aktie zwischen dieser Hoffnung und dem Risiko einer weiteren Corona-Welle gefangen bleiben.

Da CTS Eventim eine hohe Volatilität zeigt, bieten sich Discountzertifikate als Anlagealternative an. Einen Rabatt von 26 Prozent auf den aktuellen Kurs räumt ein Derivat der DZ Bank ein. Selbst wenn CTS Eventim bis zum Laufzeitende bis auf den Cap von 32 Euro zurückfällt, wirft das Produkt die Maximalrendite von 14 Prozent ab. Von steigenden Kursen hätten Anleger dagegen nichts.