Viele Aktionäre dürften auf das Management des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S noch immer sauer sein, weil sie die Übernahme durch den kanadischen Konkurrenten Potash Corporation of Saskatchewan erfolgreich verhindert haben. Vor fast einem Jahr zogen die Kanadier ihr Übernahmeangebot von 41 Euro pro Aktie zurück, nun dümpelt der Kurs des MDAX-Werts bei 18 Euro herum. Wenn ein Branchenkenner bereit war, damals mehr als das Doppelte des heutigen Aktienkurses auf den Tisch zu legen, sollte dies Anleger aufhorchen lassen. Dabei drängt sich der Schluss auf, dass das Schlimmste überstanden und die Chance auf eine erfolgreiche Bodenbildung relativ groß ist.

Das erste Halbjahr 2016 verlief für die K+S Gruppe extrem schlecht. So musste das Unternehmen in den ersten sechs Monaten einen deutlichen Umsatzrückgang um 20 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro hinnehmen. Noch enttäuschender entwickelte sich das operative Ergebnis (EBIT I). Hier war ein Einbruch um 53 Prozent auf 233 Millionen zu beklagen, wobei im zweiten Quartal sogar ein Rückgang um über 92 Prozent auf 15 Millionen Euro zu Buche schlug. Hierfür waren vor allem die gesunkenen Kali- und Magnesiumpreise sowie die Produktionsausfälle im Werk Werra verantwortlich, welche sich vor allem im zweiten Quartal negativ ausgewirkt haben. Außerdem belasteten die wetterbedingten Absatzeinbußen im nordamerikanischen Auftausalzgeschäft die Zahlen von K+S.

Für die weitere Entwicklung des Rohstoffunternehmens ist es wichtig, dass sich die Preise für Kali und Magnesium wieder spürbar erholen. Allgemein scheinen die Inflationserwartungen an den Finanzmärkten wieder gestiegen zu sein. Die am vergangenen Freitag veröffentlichte US-Kerninflationsrate fiel im August mit 2,3 Prozent höher als erwartet aus. Einige Kapitalmarktexperten wie der Hedgefondsmanager und US-Milliardär Paul Singer warnten zuletzt vor deutlich höheren Preisen. Da die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung den Einsatz von Dünger zwingend erforderlich macht, sollte man auf lange Sicht bezüglich der Geschäftsperspektiven von K+S nicht zu schwarzsehen. Mit dem nachfolgend aufgeführten Memory-Express-Zertifikat der Société Générale können Anleger selbst im Falle eines weiteren Absackers eine interessante Renditechance wahrnehmen.

Aus charttechnischer Sicht fällt bei der K+S-Aktie vor allem eines auf: der massive Boden im Bereich von 18 Euro. In diesem Jahr drehte der MDAX-Wert hier bereits dreimal wieder nach oben. Vor drei Jahren gab es einen temporären Absacker unter die Marke von 16 Euro. Hoffnung auf eine erfolgreiche Bodenbildung kommt aber auch aus einer "anderen Ecke". So bewegt sich der Timingindikator Relative-Stärke-Index in Richtung überverkaufte Zone, die unterhalb von 30 Prozent verläuft. In den vergangenen drei Jahren folgten auf solche Tiefs stets signifikante Erholungsphasen. Grundsätzlich kann man dem charttechnischen Marktsentiment aber derzeit auch aufgrund der fallenden 100- bzw. 200-Tage-Linie wenig Positives abgewinnen. Mit dem vorgeschlagenen Zertifikat lässt sich aber selbst eine temporäre Durststrecke mit einem ordentlichen Anlageergebnis im zweistelligen Prozentbereich abschließen.

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Gute Chance auf 5,5 Prozent pro Jahr

Das von der Société Générale emittierte Memory Express-Zertifikat auf K+S (WKN: SE2TAY) verfügt über einen Kupon von 5,50 Prozent. Um keine Verluste zu erleiden, muss die Aktie am letzten Bewertungstag (14. Dezember 2020) auf oder über der Memory-Barriere 13,98 Euro notieren. Ein temporäres Unterschreiten dieser Marke würde zwar den Kurs des Zertifikats belasten, ein Knock-out-Ereignis wäre damit allerdings nicht verbunden. Das heißt: Die endfällige Tilgungschance bliebe weiterhin intakt - in den aktuell unsicheren Zeiten ein wichtiger Pluspunkt.

Das Zertifikat kann zudem vorzeitig zurückgezahlt werden, falls die Aktie an einem der anstehenden Bewertungstage den eingebauten Tilgungslevel von 23,30 Euro erreicht oder überschreitet. Sollte dieser Fall bereits am nächsten Bewertungstag (14. Dezember 2016) eintreten, würde der Anleger pro Zertifikat 105,50 Euro erhalten. Gelingt dies der K+S-Aktie nicht, verlängert sich die Laufzeit um ein weiteres Jahr. Wichtig: Pro Zertifikat erhält der Anleger 5,50 Euro, falls die Aktie am maßgeblichen Bewertungstag mindestens auf oder über der Memory-Barriere von 13,98 Euro notieren sollte.

Die nächsten Bewertungstage sind auf den 14. Dezember 2017, den 14. Dezember 2018 bzw. den 16. Dezember 2019 festgelegt worden. Die letztmalige Überprüfung erfolgt dann am finalen Bewertungstag (14. Dezember 2020). An diesem Tag muss der Titel jedoch nicht die Marke von 23,30 Euro erreichen bzw. überschreiten, sondern lediglich auf oder über der deutlich tiefer angesiedelten Memory-Barriere von 13,98 Euro schließen, um einen Gewinn zu erzielen. In diesem Fall würde sich - inklusive bereits gezahlter bzw. nachzuholender Kupons - die kumulierten Rückzahlungen des Zertifikats auf 127,50 Euro belaufen und somit innerhalb von weniger als vier Jahren einen Kursgewinn von fast 42 Prozent generieren.

Wichtig: Wie bei jedem Memory-Express-Zertifikat der Société Générale gehen nicht ausgezahlte Kupons keineswegs verloren, sondern können an einem späteren Bewertungstag nachgeholt werden, sofern die Memory-Barriere dann erreicht oder übertroffen wird. Hohe Verluste entstehen allerdings, falls die Aktie von K+S am 14. Dezember 2020 unter 13,98 Euro notieren sollte. Die Höhe der Rückzahlung ergäbe sich dann aus der Multiplikation des Aktienkurses mit dem Bezugsverhältnis von 4,291845.

Basiswert: K+S

Produkt: Memory Express Zertifikat

WKN: SE2TAY

Emittent: Société Générale

Anstehende Bewertungstage: 14.12.16

14.12.17

14.12.18

16.12.19

Finaler Bewertungstag (Zahltag): 14.12.20 (21.12.20)

Tilgungslevel: 23,30 Euro

Memory-Barriere: 13,98 Euro

Möglicher Kupon: 5,5 % (jährlich)

Kurs aktuell (Basiswert): 17,64 Euro

aktueller Kurs des Zertifikats: 89,90 Euro Stoppkurs (Zertifikat): 55,00 Euro

Zielkurs (Zertifikat): 120,00 Euro

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.