Grund für das schwächere Abschneiden von Koenig & Bauer waren vor allem Lieferverzögerungen. Dass es sich tatsächlich nur um Verschiebungen handelt, zeigt der Ausblick. Der Vorstand bekräftigte die Jahresprognose, die ein organisches Erlöswachstum von rund vier Prozent sowie eine Ebit-Rendite von circa sieben Prozent vorsieht. Das lässt auf eine starke zweite Hälfte hoffen.

Der Auftragsbestand in Höhe von 805,8 Millionen Euro zur Jahresmitte macht dabei Mut. Im zweiten Quartal flatterten Orders in Höhe von 454,4 Millionen Euro ins Haus, das war deutlich mehr als Analysten im Durchschnitt mit 417 Millionen Euro auf der Rechnung hatten. Apropos besser als erwartet: Auch der Umsatz lag im zweiten Quartal mit einem Wert von 297,1 Millionen Euro nicht nur oberhalb des Konsenses, sondern sogar über der höchsten Analystenschätzung von 293 Mil­lionen Euro.

Sollte also die Weltwirtschaft nicht durch exogene Schocks in den kommenden Monaten lahmgelegt werden, dürfte der Druckspezialist wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren - und damit auch der Aktie wieder auf die Beine helfen. Das sehen auch zahlreiche Analysten so. In der vergangenen Woche war das Unternehmen auf Roadshow in Europa und erntete dabei viel Beifall: Während die Privatbank Hauck & Aufhäuser ihre positive Einschätzung mit einem Kursziel von 93 Euro bestätigte, stufte HSBC den Titel von "Hold" auf "Buy" hoch.

Teilgeschützte Long-Wette



Kommt es nun nach der aktuellen Bodenbildung des Small Cap zu einem Turn­around, könnte dieser schnell an Tempo gewinnen. Aktuell sind nämlich laut Bundesanzeiger mehr als 4,7 Prozent Netto-Leerverkaufspositionen in Koenig & Bauer offen. Sollte es also zu Eindeckungen der Short-Engagements kommen, wären Kurse oberhalb von 60 Euro schnell erreicht.

Wer auf dieses Szenario setzen möchte, muss nicht volles Risiko gehen. Mit einem Discount-Zertifikat lässt sich die Wette auch teilgeschützt eingehen. Wir wählen dazu ein etwas spekulativeres Rabattpapier, welches sich "aus dem Geld" befindet. Die obere Kursgrenze bei 60 Euro markiert zugleich den maximal möglichen Rückzahlungsbetrag am Ende der Laufzeit. Das Zertifikat der DZ Bank bietet bei Erreichen des Caps am Bewertungstag einen Höchstertrag von stolzen 17 Prozent. Sollte sich der Kurs des SDAX-Titels wider Erwarten bis zum Fixing in rund sechs Monaten nicht vom Fleck bewegen, bleibt immerhin eine Seitwärtsrendite von 7,1 Prozent.