Mobiles Bezahlen steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Das sieht in anderen Regionen schon ganz anders aus. Ob im Supermarkt, im Restaurant, an der Tankstelle oder in der Bäckerei. In Ländern wie Schweden, Norwegen und Finnland bezahlen die meisten per Smartphone. Nicht nur Nordeuropa, auch traditionell technikaffine Länder wie Großbritannien, Japan und die USA sind auf dem besten Weg zur bargeldlosen Gesellschaft. Hierzulande besteht noch großes Aufholpotenzial. Wirecard setzt jedoch schon länger auf diesen Trend. Mit "boon" hat das DAX-Unternehmen eine mobile Bezahl-App im Angebot, die auf einer virtuellen Kreditkarte des Wirecard-Partners Mastercard basiert.

Als Märkte der Zukunft gelten vor allem Asien und Afrika. Dort verdrängt das mobile Zahlen nicht nur zunehmend das Bargeld, sondern wird wie in Skandinavien zum dominierenden Format für eine ganze Reihe von Zahlungen. Gerade in Schwellenländern bietet das Mobile Payment einen Mehrwert: Dort gibt es meist ein funktionierendes Mobilfunknetz. Ein gebrauchtes Handy ist für viele erschwinglich. Und dank Prepaid-Karte ist noch nicht einmal ein Konto erforderlich.

Investment streuen


Laut Schätzungen von Statista wird das mobile Transaktionsvolumen 2019 weltweit eine Billion Dollar betragen und sich ­gegenüber 2015 mehr als verdoppeln. Dass die meisten Unternehmen der Branche nur Fachleuten geläufig sind, ist nicht verwunderlich. Sie erbringen ihre Dienstleistungen zumeist im Hintergrund. Für Aufsehen sorgte aber jüngst die weltgrößte Übernahme in der Branche der Zahlungsabwickler (€uro am Sonntag 12/19): Fidelity National Information Servi­ces (FIS) kündigte an, Worldpay für 34 Milliarden Dollar zu kaufen. Inklusive Schulden summiert sich der Preis auf 43 Milliarden Dollar.

Anleger, die breit in den Sektor investieren möchten, können sich das Indexzertifikat der Deutschen Bank (ISIN: DE 000 DS8 PAY 5) genauer ansehen. Das endlos laufende Papier bezieht sich auf den Solactive Mobile Payment Index. Er enthält die Aktien von 20 Unternehmen, die den Großteil ihrer Umsätze im mobilen Zahlungsverkehr generieren. Darunter sind bekannte Namen wie Paypal, Visa oder Wirecard, aber auch die neuen Partner FIS und Worldpay. Dividenden fließen in die Indexberechnung ein, sodass die Zertifikateanleger von ihnen profitieren. Die Indexmitglieder werden halbjährlich neu ermittelt und zum Anpassungstag gleichgewichtet. Die jährliche Managementgebühr beträgt 0,75 Prozent.