Auf Fünfjahressicht entwickelte sich der DAX-Wert Munich Re deutlich schlechter als der deutsche Leitindex. Innerhalb dieses Zeitraums beläuft sich die Underperformance auf 34 Prozentpunkte, wobei die attraktive Dividendenrendite des Finanzwerts bei dieser Rechnung nicht berücksichtigt wurde. Die Begeisterung der Investoren hielt sich aus folgenden Gründen in Grenzen. Erstens: Die niedrigen Kapitalmarktzinsen haben das Anlegen der hohen Kapitalreserven und damit das Erzielen attraktiver Renditen erschwert. Zweitens: Große Naturkatastrophen können das Ergebnis eines Rückversicherers deutlich belasten, wenngleich das Risikomanagement der Münchner bislang ausgesprochen gut funktioniert hat. Drittens: Weil immer mehr branchenfremde Gesellschaften durch die Emission von Katastrophen-Anleihen mit den traditionellen Anbietern in Konkurrenz getreten sind, fielen die Prämien für das Rückversicherungsgeschäft relativ mager aus.

Dass die Unsicherheit bezüglich deutscher Blue Chips in diesem Jahr eine erhöhte Rückschlaggefahr anzeigt, kommt durch den Angstbarometer VDAX-NEW besonders gut zum Ausdruck. Im Februar explodierte der Volatilitätsindex zeitweise auf 40 Prozent, hat sich seither jedoch wieder mehr als halbiert. Die Wahrscheinlichkeit für eine Seitwärts- bzw. Abwärtsbewegung sollten Anleger vor allem bei der Munich Re-Aktie höher einstufen als eine markante Kursrally. Vor diesem Hintergrund bietet sich mutigen Anleger das nachfolgend aufgeführte Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat zum Kauf an. Damit diese Spekulation aufgeht, darf der DAX-Wert bis Ende des Jahres auf keinen Fall auf bzw. über die Marke von 220 Euro (aktuell: 200,05 Euro) ansteigen.

Unter charttechnischen Aspekten wird die Luft für die Munich Re-Aktie im Bereich von 205 Euro zusehends dünner. Noch höher notierte der Finanztitel letztmals vor über 16 Jahren. Ein Angriff in Richtung 205 Euro kann zwar nicht ausgeschlossen werden, allerdings würde der Timingindikator Relative-Stärke-Index dann aller Voraussicht nach eine überkaufte Lage anzeigen. In den vergangenen drei Jahren folgten auf solche Phasen stets signifikante technische Korrekturen. Chartinduzierter Verkaufsdruck könnte aber auch aufkommen, falls sich der Abpraller an der 200-Euro-Marke negativ auf die Gemüter der Börsianer auswirken und Gewinnmitnahmen auslösen sollte.

Die langfristige 200-Tage-Linie verläuft derzeit bei 185 Euro. Ein Kursrutsch in diesen Bereich würde die charttechnische Spannung zweifellos deutlich erhöhen. Außerdem kann man eine massive charttechnische Unterstützungszone im Bereich von 175 bis 180 Euro ausmachen. Hier dürfte die Chance auf eine erfolgreiche Stabilisierung besonders ausgeprägt sein. Die Kursziele der Analysten reichen derzeit übrigens von 158 Euro (NordLB) bis 225 Euro (JPMorgan Chase) und ergeben einen Durchschnittswert von 201,63 Euro.

Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus

Herumgedrehtes Bonusprinzip Bei einem Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat wurde das klassische Bonusprinzip einfach umgedreht. Das Wichtigste vorweg: Um bei diesem Zertifikat den Bonusbetrag zu erhalten, darf die Munich Re-Aktie die höher angesiedelte Barriere während der Laufzeit auf keinen Fall berühren oder überschreiten. Bei dem von uns favorisierten Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat der HVB/UniCredit auf Munich Re (ISIN: DE 000 HW9 0U8 5) bedeutet dies: Sollte der DAX-Wert bis einschließlich 21. Dezember 2018 zu keinem Zeitpunkt die Barriere von 220 Euro berühren oder überschreiten, erhält der Anleger am 4. Januar 2019 pro Zertifikat den Maximalbetrag von 60,00 Euro.

Damit bietet das Papier für etwas mehr als acht Monate Laufzeit eine (Reverse) Bonuschance von 14,9 Prozent (22,5 Prozent p.a.). Zugleich beläuft sich der Risikopuffer, also der Abstand zwischen aktuellem Aktienkurs und Barriere, gegenwärtig auf über 10 Prozent. Wer also einen Kursanstieg der Munich Re-Aktie um weitere 10 Prozent ausschließen kann, eröffnet sich mit dem Zertifikat eine interessante Renditechance. Wichtig zu wissen: Beim Verletzen der Barriere würde der Verlust - bedingt durch das Aufgeld - überdurchschnittlich hoch ausfallen. Zur Begrenzung potenzieller Kursverluste sollte deshalb bei dem Zertifikat ein Stoppkurs bei 44,00 Euro und ein Zielkurs von 59,00 Euro ausgesprochen werden.


Produkt: Capped-Reverse-Bonus-Zertifikat auf Munich Re

ISIN: DE 000 HW9 0U8 5

Emittent: HVB/UniCredit

Laufzeit (Zahltag): 21.12.2018 (04.01.19)

Barriere- (Reverse-Level): 220,00 Euro (240,00 Euro)

Bonuslevel (Cap): 180,00 Euro

Max. Auszahlungsbetrag: 60,00 Euro

Bonusrendite (p.a.): 14,9 % (22,5 %)

Risikopuffer: 10,1 %

Kurs aktuell (Basiswert): 200,05 Euro

aktueller Kurs des Zertifikats: 52,21 Euro

Stoppkurs (Zertifikat): 44,00 Euro

Zielkurs (Zertifikat): 59,00 Euro

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.