Einmal angeschaut und dann lösen sich die Bilder in Luft auf. So arbeitet einfach ausgedrückt der Messenger Snapchat der Firma Snap. Das Unternehmen ging vor einem Jahr an die Börse. Doch ähnlich wie die Fotos löste sich auch die Euphorie der Investoren schnell in Luft auch, die Kurse stürzten ab. Vor allem die Konkurrenz von Facebook oder Instagram machen es Snap schwer. In der Branche herrscht ein hoher Druck mit immer neuen Anwendungen nicht nur neue Nutzer zu überzeugen, sondern damit auch Geld zu verdienen. Gerade mit letzterem hatte Snap Inc. Probleme.

Jetzt ist die Euphorie zurück. Nach der Vorlage der Quartalszahlen Mitte der Woche legte die Snap-Aktie einen riesen Sprung aufs Parkett. Snap stellt sich den Herausforderungen und verteidigt seinen Innovator-Status mit neuen Anwendungen. Ziel ist es, die erste Adresse für mobilen Videocontent zu werden, der über einen Algorithmus zielgerichtet für die User nützliche Inhalte auswählt. Dafür hat Snap einen starken Partner im Rücken. Der chinesische Internetkonzern Tencent hat sich an Snap Inc. beteiligt. Tencent bietet neben seinen Online-Spielen auch Nachrichten. Das verbreiterte Angebot sollte mehr Nutzer anziehen und so auch die Ertragslage langfristig verbessern.

Die Zukunft liegt im Videobereich klar auf den AR-Features, die eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung bieten. Das jüngste Produkt von Snapchat ist eine Kombination zweier Anwendungen: Der Comic-Avatar und AR-Feature machen es möglich, dass beispielsweise der Nutzer dargestellt als Comicfigur durch die reale Straße läuft in der er wohnt.

Außerdem wurde die Snapchat-Oberfläche neu aufgebaut. Wie gewohnt bleibt die Snapchat-Kamera als Markenzeichen. Neu ist die Trennung von Inhalten. Ein Wisch auf dem Display nach rechts und die Inhalte von persönlichen Freunden werden angezeigt. Ein Wisch nach links zeigt die Inhalte von Influencern. Ziel ist den Nutzern mehr persönliches Erleben zu bieten und sie so auch länger auf der App zu halten. Auch das Problem, das die Snapchat-App beim Betriebssystem Android hatte, wurde behoben und schafft wieder vollständigen Zugang zu dieser Nutzergruppe.

Ganz klar, dass sich die Investitionen in den Zahlen niederschlagen. Der Quartalsverlust verdoppelte sich zum Vorjahresvergleich auf 350 Millionen Dollar. Doch die Analysten hatten mit wesentlich mehr gerechnet. So fiel auch das restliche Zahlenwerk überraschend gut aus. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer der Plattform wuchs um fünf Prozent auf 187 Millionen. Das war das größte Plus seit Herbst 2016. Auch der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer stieg um 31 Prozent auf 1,53 Dollar. Insgesamt legte der Umsatz im vierten Quartal zum Vorjahresvergleich um 72 Prozent auf 285,7 Millionen Dollar zu.

Die Snap-Aktie notiert erst seit knapp einem Jahr an der Börse. Das Jahrestief wurde im August 2017 bei 11,80 Dollar erreicht. Seitdem stieg die Notiz zwei mal, im Oktober und im Dezember auf über 15 Dollar. Mit den aussichtsreichen Zahlen im Rücken kehrte die Begeisterung zurück. Die Aktie legte innerhalb eines Handelstages um knapp 48 Prozent auf über 20 Dollar zu. Die Erwartung an eine nachhaltige Wende, die hohe Innovationskraft und einer künftigen verbesserten Entwicklung der Ertragslage, könnten den Aktienkurs weiter anschieben.

Sehr risikobereite Anleger positionieren sich mit dem Knock-out-Call auf den US-Titel. Die K.o.-Schwelle, bei der der Einsatz bis auf eine kleine Rückzahlung verloren geht, liegt 25 Prozent unter der aktuellen Notierung. Kurszuwächse hebelt der Optionsschein mit einem Faktor von knapp vier.

Basiswert Snap Inc.
Produkt Knock-out-Call
WKN TR2FQB
Emittent HSBC
Laufzeit endlos
Kurs des Calls 0,41 €
Basispreis variabel 15,79 €
Knock-out-Schwelle 16,58 €
Hebel 4,1
Währungsrisiko Ja