Das gilt ebenso für das Wachstum. Für 2018 wird dem Land eine Steigerung des Internethandels um 27 Prozent zugetraut. Damit dürfte das jährliche Onlinegesamtvolumen der Volksrepublik zum ersten Mal eine Billion übersteigen.

Baidu, Alibaba und Tencent profitieren enorm von dieser Entwicklung. So nutzen etwa mittlerweile rund 600 Millionen Chinesen monatlich den Bezahldienst Wechat Pay von Tencent. Um auf Augenhöhe mit den US-Techgiganten Amazon und Co zu bleiben, investieren die Chinesen außerdem kräftig in Zukunftsfelder wie Cloud-Computing oder künstliche Intelligenz.

Auf Einkaufstour ist derzeit Alibaba. Das Unternehmen investierte zuletzt in den Filmkonzern Wanda, den Onlinehändler Lazada und den Essenslieferanten Ele. me. Darüber hinaus sammelt Alibaba gerade in einer Finanzierungsrunde Geld für seine Fintechschmiede Ant Financial Services. Insidern zufolge steht der Betreiber des Onlinebezahldiensts Alipay kurz vor dem Börsengang und soll mit satten 150Milliarden Dollar bewertet werden, deutlich mehr als etwa Facebook beim IPO mit rund 100 Milliarden Dollar.

Bereits Anfang April ging die Baidu-Tochter iQiyi an die Börse. Der Netflix-Konkurrent, der über 60 Millionen Abonnenten zählt, erwischte keinen guten Start. Nach einem Absturz um 13 Prozent konnte sich der Titel aber mittlerweile wieder auf den Emissionspreis zurückkämpfen. Rekordverdächtig ist dagegen die Mutter Baidu derzeit unterwegs. Anleger quittierten das jüngste Zahlenwerk des Google-Rivalen mit einem Kurssprung von mehr als fünf Prozent. Der Suchmaschinenbetreiber steigerte im ersten Quartal dank eines starken Geschäfts mit Onlinewerbung seinen Umsatz um knapp ein Fünftel. Die Marketingeinnahmen legten um 23 Prozent zu und erzielten damit die zweitschnellste Quartalsrate seit mehr als zwei Jahren. Auch beim Ausblick übertraf Baidu die Erwartungen.

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Ein echtes Zukunftsinvestment

Trotz ihrer immensen Größe werden chinesische Internetunternehmen und ihre Aktien oft noch als sehr exotisch empfunden. Langfristig dürfte aber kein Weg an den Riesen vorbeiführen. Die Deutsche Bank ermöglicht mit dem Zertifikat auf den Solactive China Internet Index eine diversifizierte Investition in den Sektor. Darin enthalten sind neben BAT noch sieben weitere führende Internetkonzerne, darunter etwa das soziale Netzwerk YY. Im Gegenzug zu den reinvestierten Dividenden fällt eine Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent pro Jahr an.