Schon im Januar begannen die Aktienkurse der großen Luxuskonzerne nachzugeben. Schließlich sitzen ihre wichtigsten Kunden in Asien, besonders in China, Japan und Korea. Mit der Verbreitung des Coronavirus dort gingen die Verkaufszahlen für hochpreisige Waren zurück.

Zudem mussten die Branchenriesen viele Läden in den jeweiligen Ländern schließen. Diese drei Staaten machen gut die Hälfte des globalen Umsatzes von 350 Milliarden Euro der Branche aus, China allein fast 35 Prozent. 90 Prozent des Wachstums kamen 2019 aus Asien.

Endgültig rutschten die Kurse ab, als im März der Lockdown in Europa und den USA begann. Die reiche Kundschaft der Luxusindustrie ist zwar kaum von Gehaltseinbußen betroffen, doch ziemt es sich in Corona-Zeiten nicht zu protzen. Zudem wird in der Branche nur wenig online verkauft, sondern das meiste über stationäre Geschäfte, die geschlossen waren. Auch der Tourismus kam zum Erliegen. Die Asiaten kaufen fast ein Drittel ihrer Luxuswaren in Europa bei Dienst- oder Privatreisen, da dort die Preise geringer als zu Hause sind.

Prada stellt Atemmasken her

In ihrer Not produzierten Prada, LVMH & Co Atemmasken, um Umsatzverluste zum Teil auszugleichen. Trotzdem rechnet die Beratungsfirma Bain & Company im ersten Halbjahr mit 25 Prozent Umsatzrückgang. 28 leitende Angestellte von Luxusmarken schätzten bei einer Umfrage, dass es 7,5 Monate dauert, bis das Geschäft wieder wie üblich funktioniert.

Eventuell aber schon früher, weil in China, Japan und Korea die Wirtschaft fast wieder auf Normalniveau läuft. Da der Reiseverkehr noch länger schleppend sein dürfte, öffnen die großen Labels nun verstärkt Läden in Asien und bauen ihre E-Commerce-Kanäle stark aus.

Optimistisch ist Carlo Alberto Carnevale-Maffè: "Der Luxussektor wird vor anderen wieder Fahrt aufnehmen. Das eine Prozent der Reichen wird immer genauso wohlhabend oder sogar noch reicher als die anderen sein, weil ihr Vermögen nicht zerstört wurde", so der Professor für Strategie in Mailand. Dafür sprechen auch die Erfahrungen aus der Finanzkrise. Die Superreichen wurden danach noch vermögender.

Aktuell stehen die Aktien des Sektors deutlich unter dem Niveau vom Jahresanfang. Wer darauf setzen will, dass sich der Sektor erholt, kann das Endlos-Luxury-Zertifikat (ISIN: DE 000 VTA 3LU 9) von Vontobel erwerben. Es enthält die zehn nach Kapitalisierung global größten Firmen des Sektors.

Dazu zählen LVMH, Hermès, Prada, Estée Lauder, Kering, Tiffany, Richemont, Burberry, Swatch und Tapestry. Die zehn Titel werden bei der jährlichen Prüfung der Zusammensetzung mit je zehn Prozent gleichgewichtet. Dafür zahlen die Anleger 1,2 Prozent Jahresgebühr. Dividenden werden reinvestiert. Da die Firmen aus mehreren Währungsregionen kommen, gibt es ein Devisenrisiko.