Die Notenbank reagiert nun mit der Rolle rückwärts auf die stark anziehende Inflation auf der Insel, die an der Kaufkraft der Briten nagt.

Seit dem EU-Austrittsvotum vom Juni 2016 hat das Pfund deutlich abgewertet, was Importe verteuert und so die Preise anheizt. Mittlerweile liegt die Teuerung mit drei Prozent weit über der Zielmarke der BoE. Eine straffere Geldpolitik stärkt tendenziell die Währung und dämpft den Preisauftrieb.

Doch die einst vor Kraft strotzende Wirtschaft Großbritanniens legte zuletzt nur noch relativ schwach zu. Manche Experten sehen den Schritt der Notenbank daher mit Skepsis: "In solch einem Umfeld die Zinsen anzuheben, ist ein gewagtes Manöver. Die Gefahr ist nicht unerheblich, dass der Schuss nach hinten losgeht", sagte Ökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Viele Fachleute erwarten, dass die Notenbank nun vorerst still hält und bis Mitte 2019 auf weitere Erhöhungen verzichtet. Bis dahin sollen auch die stockenden Brexit-Verhandlungen über die Bühne gegangen sein. Als Austrittsdatum steht der 29. März 2019 fest.

Die Londoner Börse weitete nach der BoE-Entscheidung ihre Gewinne aus. Und die Anleger strichen beim Pfund Sterling Gewinne ein. Analyst Craig Erlam vom Devisenbroker Oanda erläuterte, dass in den ersten Kommentaren der Notenbank keine Hinweise auf weitere Zinserhöhungen erkennbar seien. Die britische Währung rutschte auf 1,3125 Dollar, nachdem sie zuvor um 1,32 Dollar gependelt war.

rtr