LEIPZIG (dpa-AFX) - Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio hofft nach einem schwachen dritten Geschäftsquartal auf bessere Geschäfte bis zur Jahresmitte. Der Abwärtstrend aus dem zweiten Geschäftsquartal konnte erwartungsgemäß noch nicht umgekehrt werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Leipzig mit. Der Vorstand geht nun davon aus, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Geschäftsjahr (bis Ende Juni) am unteren Ende der bislang ausgegebenen Spanne von 120 bis 150 Millionen Euro liegen wird. Dies impliziere einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns im Schlussquartal, hieß es. Die Aktie legte zu.

Der Kurs des SDax -Werts zog um fast 10 Prozent an und erreichte damit den höchsten Stand seit Anfang Februar. Mittelfristig investierte Anleger haben davon allerdings nur wenig: In den vergangenen drei Jahren hat die Aktie mehr als ein Drittel an Wert verloren. Längerfristig sieht es dagegen schon wieder besser aus: Auf Fünfjahressicht hat sie ihren Wert fast verdreifacht, in den vergangenen zehn Jahren sogar weit mehr als verzehnfacht.

Als Grund für die nach unten präzisierte Jahresprognose, sieht Verbio die durchschnittlich gesunkenen Produktmargen und die niedrigen Prämien für Ethanol sowie Treibhausgasminderung (THG) bei Neuverträgen. Bereits Mitte Januar hatten die Leipziger ihre zuvor gesteckten Ziele für das laufende Geschäftsjahr wegen der niedrigeren Absatzpreise kappen müssen.

Im dritten Quartal (bis Ende März) ging der Umsatz um 8 Prozent zurück auf gut 409 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) brach jedoch um 83 Prozent auf 7,3 Millionen Euro ein. Grund waren laut Verbio auch gestiegene Personalkosten sowie Absicherungsgeschäfte im Biodieselsegment. Unterm Strich stand ein Verlust von über 11 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 22 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Das Unternehmen sei noch immer von den engen Margen beeinflusst, schrieb Jefferies-Analyst Constantin Hesse. Wenn sich dies verbessere, ebenso wie die Auslastung am US-Standort South Bend, könnte das vierte Quartal stark werden./lew/niw/stk

Quelle: dpa-Afx