Am 21. Juni 1999 ging der SDAX mit zunächst 100 Mitgliedern an den Start. Knapp 60 davon sind nach wie vor in verschiedenen Indizes zu finden - 17 zählen auch heute zum Small-Cap-Barometer, einige siedelten im Laufe der Zeit in den MDAX respektive TecDAX über. Dagegen verschwanden 41 Gesellschaften von der Börsenbildfläche.

Die Tatsache, dass es dabei zu annähernd 20 Übernahmen kam, unterstreicht den besonderen Reiz des SDAX. Häufig sind seine Mitglieder als führende Anbieter in speziellen Bereichen oder Nischen tätig. Damit wecken sie natürlich die Begehrlichkeiten kapitalstarker Großkonzerne oder geraten ins Visier von Private- Equity-Gesellschaften. Beispiel Gardena: Nur etwas über drei Jahre nach der SDAX-Einführung verabschiedete sich der Gartengerätespezialist aus dem Index, nachdem die Investmentgesellschaft IK das Unternehmen geschluckt hatte.

Erst vor Kurzem ging die jüngste Übernahme eines SDAX-Gründungsmitglieds über die Bühne. Anfang Februar endete die Börsennotierung der Cinemaxx AG. Die britische Vue Entertainment übernahm die Kinokette. Anders als bei Gardena war der Deal für die Aktionäre ein Bombengeschäft. Im Zuge einer Barabfindung (Squeeze-out) erhielten die verbleibenden Anteilseigner 8,76 Euro je Aktie. Vor Ankündigung der Übernahme notierte Cinemaxx nur bei rund der Hälfte.

Natürlich herrschte in den vergangenen 15 Jahren nicht nur eitel Sonnenschein. Fast jedes fünfte der ursprünglich enthaltenen Unternehmen musste den Gang in die Insolvenz antreten. Eine der wohl spektakulärsten Pleiten erlebte Walter Bau. Der einst zu den größten deutschen Baufirmen zählende Konzern geriet nach der Jahrtausendwende in Schieflage. Am 1. Februar 2005 stellten die Augsburger den Insolvenzantrag. Geblieben ist ein Börsenmantel, der bei rund 17 Cent notiert.

Ein ähnliches Schicksal ereilte die Schlott Gruppe. Überkapazitäten und ein enormer Preiskampf zwangen die Großdruckerei vor gut drei Jahren in die Zahlungsunfähigkeit. Seither hat der Insolvenzverwalter mehrere Konzernteile verkauft.

Zu den ehemaligen SDAX-Mitgliedern, deren Aktionäre bittere Verluste hinnehmen mussten, zählen auch Ce Consumer Electronic, Gericom und IM Internationalmedia. Im Zuge der Indexreform 2003 wechselte das Trio vom Neuen Markt in die Small-Cap-Auswahl. Während der Chipbroker Ce schon zu dieser Zeit tief in den roten Zahlen steckte, dominierte Gericom den deutschen Notebook- Markt. Allerdings begann auch der Stern der Österreicher bereits zu verglühen. Im August 2008 stieg die malaysische Quanmax bei Gericom ein, aus der mittlerweile die börsennotierte S & T AG wurde. Derweil mischte IM zwischenzeitlich sogar in Hollywood mit, ehe es sowohl operativ als auch an der Börse zu einem Filmriss kam.