Armbanduhren, die den Puls messen, und Jacken mit Anschlüssen für Handy und MP3-Player sind Paradebeispiele für sogenannte Wearables - winzige Computer, die am Körper getragen werden und mit nützlichen Funktionen das Leben ihres Benutzers komfortabler machen sollen. Experten sagen dem Markt einen Boom voraus. Damit dürfte auch der Bedarf an sehr kleinen Hightech-Leiterplatten deutlich steigen. Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist AT & S. Der österreichische Konzern profitiert zudem vom steigenden Elektronikanteil in Autos sowie von der stärkeren Vernetzung von Maschinen und Anlagen in der Industrie.

Eine der Technologien von AT & S ist das sogenannte "Chip-Embedding", bei dem Mikrochips und passive Elektronikkomponenten in die Leiterplatte eingebettet werden. AT & S zählt zu den weltweit führenden Anbietern dieser Technologie, die der fortschreitenden Miniaturisierung von Leiterplatten und der Zusammenfassung einzelner Komponenten auf den Platten zu Modulen Rechnung trägt.

Solche und andere Leiterplatten entwickelt und produziert AT & S unter anderem für Hersteller von Smartphones und Notebooks sowie für Autobauer oder Industriekonzerne. Das Management gibt im Durchschnitt fünf Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus. Im Fiskaljahr 2014/15, das am 31. März endete, liefen die Geschäfte gut: Der Umsatz stieg um 13,1 Prozent auf 667,0 Millionen Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 31,8 Prozent auf 167,6 Millionen Euro. Somit betrug die Ebitda-Marge 25,1 Prozent. Auf diesem Niveau will der Vorstand den Wert mittelfristig halten.

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Investition im Reich der Mitte



Allerdings wird sich die Profitabilität im laufenden Geschäftsjahr vorübergehend verschlechtern, weil der Leiterplattenspezialist 480 Millionen Euro in eine neue Fabrik im chinesischen Chongqing investiert. Dort wird das Unternehmen 2016 zunächst mit der Produktion von IC-Substraten beginnen - dünne, meist nur wenige Quadratmillimeter große Spezialleiterplatten für den Einsatz von Mikroprozessoren. In einem zweiten Schritt wird AT & S in Chongqing die Produktion der nächsten Generation von Hightech-Leiterplatten hochfahren. Mit dem neuen Werk kann der Konzern die Wachstumschancen nutzen, die sich aus der Miniaturisierung und Modularisierung von Leiterplatten ergeben.

Unabhängig davon will AT & S konzernweit effizienter produzieren und Kosten senken, um die Profitabilität zu stärken. Basierend auf einer Gewinnschätzung von 1,34 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2015/16 errechnet sich ein attraktives KGV von rund zehn.

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