Der Umbau des Immobilienfinanzierers Aareal Bank zahlt sich aus. Höhere Provisionseinnahmen und ein Rückgang bei den faulen Krediten haben im ersten Quartal zu einem Ergebnissprung geführt. Wie die Wiesbadener am Dienstag mitteilten, verdienten sie vor Steuern 87 Millionen Euro nach 67 Millionen Euro im selben Vorjahreszeitraum. "Es war ein guter Start in das neue Geschäftsjahr in einem anspruchsvollen Immobilienmarkt", sagte Vorstandschef Hermann Merkens. Investoren freuten sich über das Ergebnis und deckten sich mit Aktien ein: Die Titel legten über sieben Prozent auf 31,92 Euro zu und waren damit größter Gewinner im Nebenwerteindex MDax.

Für ausfallgefährdete Darlehen musste die Aareal Bank im vergangenen Quartal nur zwei Millionen Euro zurücklegen nach 18 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Zum Jahresauftakt ist die Risikovorsorge bei dem Institut traditionell niedrig, nimmt im Jahresverlauf aber zu. Bis Ende 2016 seien 80 bis 120 Millionen Euro zu erwarten, sagte Merkens.

Er richtet das Kerngeschäft der Aareal Bank angesichts der anhaltenden niedrigen Zinsen und eines hohen Preisdrucks stärker auf Dienstleistungen für die Immobilienwirtschaft aus. Das machte sich bereits im ersten Quartal im Provisionsergebnis bemerkbar, das um fünf Millionen auf 46 Millionen Euro stieg. Insbesondere in den USA ist die Bank seit einiger Zeit auf Expansionskurs. "Wir sehen in dort ein relativ stabiles Marktumfeld, verglichen mit Europa und China", sagte Merkens. Weltweit sei das Transaktionsvolumen im Immobilienbereich zu Beginn des Jahres um rund 20 Prozent eingebrochen.

Das bekam die Bank in ihrem Neugeschäft zu spüren: Im ersten Quartal schloss sie Immobilienkredite im Volumen von rund 900 Millionen Euro ab. Vor einem Jahr waren es noch doppelt so viel. Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem Rückgang des Neugeschäfts auf sieben bis acht Milliarden Euro, nach 9,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Das Betriebsergebnis des Konzerns soll 2016 dennoch auf bis zu 330 Millionen Euro steigen.

Reuters