Seit langem kämpft Air Berlin darum, mit Spar- und Effizienzprogrammen wieder profitabel zu werden. Zuletzt liefen vor allem die Personalkosten aus dem Ruder. Sie stiegen im zweiten Vierteljahr im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14 Prozent auf 135 Millionen Euro.

Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer begründete dies mit höheren Gehältern und Restrukturierungskosten. Darunter sind vor allem Abfindungen für vorzeitig ausscheidende Mitarbeiter zu verstehen. Ende Juni hatte Air Berlin 8700 Mitarbeiter, etwa 300 weniger als ein Jahr zuvor. Bis Ende 2014 sollen insgesamt 900 Stellen abgebaut sein.

Um die Kosten zu senken, wird Air Berlin fünf Basen für Flugzeuge und Crews schließen: Münster/Osnabrück, Hannover, Dortmund, Erfurt und Dresden. Damit müssten von November an etwa 100 Piloten ihren Arbeitsort nach Berlin oder Düsseldorf verlegen, sagte Prock-Schauer. Das bedeute aber nicht, dass Air Berlin diese Flughäfen nicht mehr anfliege.

Beim Streckennetz will sich die Fluggesellschaft noch stärker auf die großen Reisemärkte Deutschland, Österreich, Schweiz und die Flüge von und nach Palma de Mallorca konzentrieren. Bis Sommer 2015 werde das Sitzplatzangebot damit um zehn Prozent verringert. Air Berlin will zudem zehn Flugzeuge ausmustern, wie bereits am Mittwoch mitgeteilt wurde.

Im zweiten Quartal erzielte Air Berlin unterm Strich einen Gewinn von 8,6 Millionen Euro, im Vorjahresquartal gab es noch einen Verlust von 38 Millionen Euro. Das Plus kam durch ein besseres Finanzergebnis zustande. Das operative Ergebnis lag bei minus 6,9 Millionen Euro nach minus 8,1 Millionen ein Jahr zuvor. dpa-AFX