Die Rüstungssparte drohe zum Jahresende mehrere hundert Millionen Euro weniger in der Kasse zu haben als geplant, warnte Whitehead in der Mitteilung, die Reuters am Donnerstag einsehen konnte.

Die Airbus-Aktie drehte daraufhin ins Minus. Sie hat seit Jahresbeginn aber immer noch 30 Prozent zugelegt.

Airbus Defence and Space fehlt unter anderem jenes Geld in der Kasse, das die deutsche Regierung für den Airbus A400M zurückhält, weil der Militärtransporter die Zusagen von Airbus nicht erfülle. Erst am Mittwoch hatte der französisch-deutsche Konzern die europäischen Regierungen gewarnt, dass die Verzögerungen beim A400M seinen Kassenbestand in diesem und im nächsten Jahr empfindlich belasteten. Der Flugzeug- und Rüstungskonzern hatte sich eigentlich vorgenommen, den Mittelzufluss auf dem Niveau von 2016 zu halten.

Ende Juni hatte Airbus 7,9 Milliarden Euro in der Kasse, ein halbes Jahr zuvor waren es noch 11,1 Milliarden gewesen. Die Zahlen schwanken wegen der riesigen Vorleistungen für neue Flugzeugmodelle und der unregelmäßigen Mittelzuflüse in der Branche stark. Verzögern sich Auslieferungen, lastet das zusätzlich auf dem Cash-flow. Terminprobleme gibt es auch beim Verkehrsflugzeug A320neo, weil der US-Lieferant Pratt & Whitney die Triebwerke nicht rechtzeitig liefert. Die Ziele für seine einzelnen Sparten veröffentlicht Airbus nicht.

Ein "Cash Crisis"-Team in der Rüstungssparte soll nun die Kosten unter die Lupe nehmen. Alle Produkt-Programme müssten sich daran beteiligen, forderte Whitehead. Ein Airbus-Sprecher versuchte die Botschaft an die Mitarbeiter herunterzuspielen: Solche Appelle seien im Jahresendspurt üblich. "Es ist wichtig, unsere Truppen zu dieser Zeit im Geschäftsjahr zu erinnern, wie wichtig unsere Barmittel-Ziele sind." Das sei Standard, um die vierteljährlichen und jährlichen Ziele bei Airbus Defence and Space ohne Umweg zu erreichen.