Mit der M-21 wollen die Russen den marktdominierenden Flugzeugbauern Boeing und Airbus Anteile abjagen und die Abhängigkeit vom westlichen Duopol lösen. Der eigentlich bereits für Ende 2016 geplante Jungfernflug ist also auch ein weiterer Schritt der Emanzipation vom Westen und seinen Sanktionen.

In zwei Jahren soll die Produktion aufgenommen werden. Bis 2037 will Russland bis zu 1000 MS-21 produzieren, wie der russische Industrieminister Denis Manturow ankündigte. Bislang gibt es laut Irkut jedoch erst 175 Bestellungen.

Damit liegen die Russen weit hinter den Chinesen zurück. Für deren Mittelstreckenflugzeug, die vor drei Wochen präsentierte C919, liegen laut Hersteller Comic bereits 570 Aufträge von 23 Kunden vor.

Die Mittelstreckenjets mit Standardrumpf und nur einem Gang zwischen den Sitzreihen sind das absatzstärkste Flugzeugsegment weltweit. Bis die Russen und die Chinesen alle Tests für ihre jeweiligen Maschinen abgeschlossen haben, dürften laut Luftfahrtexperten noch zwei bis drei Jahre vergehen. In dieser Zeit werden die beiden Platzhirsche Boeing und Airbus mehrere Tausend Flugzeuge in der kleinen Klasse der A320/B737 ausliefern. Dennoch wird sich die neue Konkurrenz auf beide Unternehmen unterschiedlich auswirken.

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion





Airbus-Aktie - Einschätzung der Redaktion



Nach aktueller Auftragslage dürfte Airbus ein starkes Geschäftsjahr erwarten. Der Flugzeugbauer ist finanziell gut aufgestellt. Zudem expandiert Airbus gerade mit einem Hubschrauberwerk in China.

Empfehlung: Kaufen.
Zielkurs: 86,00 Euro
Stoppkurs: 73,00 Euro



Boeing-Aktie - Einschätzung der Redaktion



Nach einem Kursanstieg um 40 Prozent im vergangenen Jahr sind die Gewinnchancen eingepreist. Zudem steht derzeit einem hohen Angebot eine nachlassende Nachfrage gegenüber - die von weiteren Konkurrenten weiter unter Druck geraten könnte.

Empfehlung: Halten.

Zielkurs: 172,00 Euro
Stoppkurs: 158,00 Euro