Das Volumen des Börsengangs liegt damit bei 21,8 Milliarden Dollar. Sollte wie erwartet noch die Mehrzuteilungsoption ausgeübt werden, würde Alibaba den Rekord der chinesischen AgBank von 22,1 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2010 locker übertreffen.

Erster Handelstag der Papiere ist am Freitag. Einige Investoren schließen nicht aus, dass der Aktienkurs dann gleich um zehn bis 15 Prozent in die Höhe schießt, weil die Nachfrage nach einer zweiwöchigen Werbetour des Managements Insidern zufolge deutlich über dem Angebot lag. Alibaba hatte deshalb bereits den Preisspanne für den Verkaufspreis angehoben. Ursprünglich waren 60 bis 66 Dollar ausgerufen worden. Mit dem frischen Geld will der Amazon-Rivale unter anderem seine Expansion finanzieren.

Der asiatische Konzern kommt bei einem Kurs von 68 Dollar aus dem Stand heraus auf einen Börsenwert von 167,6 Milliarden Dollar - und liegt damit locker vor US-Branchengrößen wie Boeing oder Walt Disney. Alibaba verkauft bei dem US-Börsengang 320 Millionen Aktien, was 13 Prozent des gesamten Kapitals entspricht. Etwa zwei der Drittel der zum Verkauf stehenden Papieren stammen von bisherigen Aktionären.

Die Anleger wetten mit dem Aktien-Kauf auf den weiteren Siegeszug Alibabas. Der Konzern steht bereits für vier Fünftel des rasant wachsenden Internethandels in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. 15 Jahre nach der Gründung in Mas Einzimmerwohnung wickelt Alibaba mittlerweile mehr Geschäfte ab als Amazon und Ebay zusammen. Inzwischen tummelt sich der Konzern auch in Bereichen wie dem elektronischen Zahlungsverkehr und Finanzinvestitionen. Die komplexe Konzernstruktur sowie Mas Beteiligungen außerhalb des Unternehmens werden allerdings auch Fragen auf.

In den USA ist Alibaba noch kaum bekannt. 88 Prozent der Amerikaner haben noch nie etwas von dem Unternehmen gehört, wie eine Umfrage der Marktforschungsfirma Ipsos ergab.

Reuters