Das letzte Drittel der TecDAX-Aktien ist zugleich das abwechslungsreichste. Hier finden sich die meisten Abwärtstrends: SMA Solar, Software AG und Xing stürzen ab, das hinterlässt in der Übersichtsgrafik aller 30 Papiere, die wir zusammen mit dem Börsenstatistik-Magazin Index Radar für alle Indizes entwickelt haben. Auch zeigt das Schaubild auf einen Blick, welche der Papiere aus dem TecDAX sich unnatürlich weit von ihrem Durchschnittspreis nach oben oder unten entfernt haben (schwarzer Punkt einer Aktie in der oberen oder unteren Extremzone). Statistisch betrachtet steigt bei diesen Aktien die Wahrscheinlichkeit für eine Trendpause oder eine Umkehr der Bewegung in die andere Richtung.



Für Käufer interessant sind vor allem Papiere mit Aufwärtstrends (grüner Balken), bei denen noch Luft nach oben ist - der aktuelle Kurs (schwarzer Punkt) also noch nicht in eine Extremzone eingelaufen ist. Idealerweise verläuft das Papier dann auch noch oberhalb seines Vierwochen-Durchschnitts. Auch in dieser Kategorie ist das heute analysierte TecDAX-Drittel auffällig, da sich gleich fünf Papiere finden, auf die das beschriebene Filterkriterium zutrifft.

Wir werfen auf den folgenden Seiten einen Blick auf QSC, RIB Software, Sartorius, SMA Solar, Software AG, Stratec Biomedical, Telefonica, United Internet, Wirecard und Xing. Für alle Aktien nennen wir die nächstgelegenen stärkeren Verkaufszonen (Widerstände) und Kaufzonen (Unterstützungen) und geben ein kurzes Fazit. Im Chart visualisieren wir zudem den Abstand zu Monats- und 200-Tages-Durchschnittspreisen, hohe Abstände zu diesen Mittelwerten sind oft ein Signal dafür, dass es kurzfristig (Monatsdurchschnitte) oder mittelfristig (200-Tages-Durchschnitte) nicht mehr allzu lange weiter in die entsprechende Richtung gehen kann. Dadurch erhalten Anleger einen guten Überblick über die technische/quantitative Verfassung jedes begutachteten Wertpapiers.

Auf Seite 2-11: die letzten 10 TecDax-Aktien im Überblick



QSC



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): 2,16

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 1,40

Chartcheck: Freier Fall: Bodenbildung bei 1,40 möglich, aber nicht wahrscheinlich genug zum Kaufen - meiden.



RIB Software



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): 11,80-12,56

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 8,65-8,80

Chartcheck: Kurzfristig spannend, langfristig aber noch in einem Abwärtstrend - kaufen erst bei Ausbruch über 12,60 Euro, oder als schnelle (aber riskante) Spekulation bis 11,80.



Sartorius



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): 101-103,05

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 73-76 / 93

Chartcheck: Kurzfristig ein überzeugender Aufwärtstrend, langfristig erst oberhalb des 2014er-Verkaufsbereichs bei 103,50 Euro kaufen - Trader können Rückschläge bis 91-93 Euro für den Aufbau einer Long-Position mit Kursziel 101 Euro nutzen.



SMA Solar



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): 17,28 / 17,85 / 19,95

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): keine

Chartcheck: Rekordtief erreicht, darunter keine Zonen mit Kaufinteresse mehr erkennbar. Die Aktie ist überverkauft, doch eine Spekulation auf eine Erholung bis 17,28 (Untergrenze Notierungslücke) oder 17,85 Euro (ehemaliges Zwischentief) ist riskant - nur für Zocker geeignet.



Software AG



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): 22,10-23,00 / 24,50

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 14,15-14,75 / 17,50

Chartcheck: Der langfristige Trend ist noch eindeutig negativ - erst wenn das Papier auch noch oberhalb von 23 Euro nachgefragt wird, ist eine Neueinschätzung erforderlich.



Stratec Biomedical



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): 53,10

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 34,00-35,30 / 38,55 / 42,30

Chartcheck: Auch das Allzeithoch bei 53,10 Euro dürfte in Zukunft kaum starke Verkaufsbereitschaft auslösen, der Weg nach oben ist also frei - Anleger müssen dennoch vorsichtig sein, denn die Aktie hat sich massiv von ihrem 200-Tage-Durchschnitt nach oben abgesetzt und ist damit langfristig überhitzt und rückschlagsgefährdet.



Telefonica Dt.



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): 4,30-4,42 / 5,55-5,65 / 6,20-6,45

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 3,46

Chartcheck: Erst jenseits von 4,42 Euro wieder interessant, davor weiter absturzgefährdet - trotz der kurzfristig intakten Erholung nur für Wagemutige geeignet.



United Internet

Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): keine

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 28,35-29,00

Chartcheck: Die Zone um 35/36 Euro wurde seit Jahresbeginn immer wieder zu Verkäufen genutzt, diese Entwicklung scheint aber nun vorbei zu sein, was erfahrungsgemäß ein sehr positives Signal ist. Trotz des kurzfristigen Anstiegs ist die Aktie auch nicht heiß gelaufen - aktuell eines der spannendsten Papiere im TecDAX.



Wirecard



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): keine

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 25,16-26,60 / 30,00-30,35 / 33,15-33,45

Chartcheck: Was bei United Internet noch zaghaft passiert, ist bei Wirecard schon abgeschlossen. Der seit Anfang 2014 wiederholt im Chart erkennbare Verkaufsbereich ist überwunden. Heiß gelaufen ist die Aktie nach der jüngsten Zwischenkorrektur ebenfalls nicht, hat also noch Potenzial nach oben - unter den heute analysierten Werten vermutlich die aussichtsreichste Aktie. Eintrüben würde sich die Prognose erst unterhalb der 30er-Marke.



Xing



Erste stärkere Verkaufszonen (Widerstände): 94,00-95,37

Erste stärkere Kaufzonen (Unterstützungen): 70-72

Chartcheck: Ein Musterbeispiel für einen Seitwärtstrend - interessant erst bei einem Ausbruch aus der Tradingrange über 95,40 Euro. Davor sollten Anleger die Aktie ignorieren.