Die Zahlen des Versicherungsriesen Allianz zum dritten Quartal wurden an der Börse gut aufgenommen. Der Umsatz legte um 2,1 Prozent auf 28,3 Milliarden Euro zu. Dabei half vor allem das Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen. Dagegen machten sich besonders die Sturmschäden beim Ergebnis bemerkbar.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal standen im dritten Quartal mit 2,5 Milliarden 500 Millionen Euro weniger in den Büchern - ein Minus von rund 17 Prozent. Das entsprach in etwa den Schäden durch die Naturkatastrophen, die mit 529 Millionen Euro zu Buche schlugen. Sie belasteten im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung, wo das operative Ergebnis um 28 Prozent auf rund eine Milliarde Euro fiel.

Daneben sackte das Ergebnis aber auch in anderen Geschäftsbereichen ab, etwa bei den Lebens- und Krankenversicherungen sowie im Geschäftsbereich Asset Management ab. Insgesamt fiel das Ergebnis fürs dritte Quartal aber besser aus als erwartet worden war. Auch Allianz-Chef Oliver Bäte zeigte sich zufrieden: "Angesichts der massiven Naturkatastrophen, die sich auf unser Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft auswirkten, haben sich die Ergebnisse des dritten Quartals robust gezeigt", sagte er.


In den ersten neun Monaten 2017 wuchs der Umsatz insgesamt um 2,2 Prozent auf 94,5 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis steht mit 8,3 Milliarden Euro ein Plus von 3,5 Prozent. Auch fürs Gesamtjahr sieht sich der Konzern in der Spur: Die Münchner erwarten das operative Ergebnis in der oberen Hälfte der angepeilten Spanne, bei 10,8 bis 11,3 Milliarden Euro. Bisher hieß es, das Ergebnis könne auch bis auf 10,3 Milliarden Euro zurückgehen.

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Die Allianz schaut positiv auf das Ergebnis für 2017, Experten rechnen bis einschließlich 2019 mit steigenden Nettogewinnen.

Was die Anleger besonders freuen dürfte: Der Versicherer kündigte am Donnerstag ein neues Aktienrückkaufprogramm an. Das Volumen dafür soll bei bis zu zwei Milliarden Euro liegen. Der Rückkauf der eigenen Papiere soll in der ersten Jahreshälfte 2018 stattfinden. Die Pläne hoben die Allianz-Aktie am Freitag zeitweise an die Spitze des deutschen Leitindex. Zur Zeit läuft noch das vorherige Rückkaufprogramm, das insgesamt drei Milliarden Euro schwer war. Zugleich stellte Allianz-Chef Bäte erneut Zukäufe in Aussicht: Die Allianz könne sich beides leisten, sagte er.

Die Allianz-Aktie bietet Anlegern zudem eine hohe Dividende: Für 2016 lag die Ausschüttung bei 7,60 Euro je Anteilsschein. Experten prognostizieren, dass die nächste Dividendenausschüttung bei etwa acht Euro liegen könnte. Nach Schätzungen von BÖRSE ONLINE liegt die Dividendenrendite aktuell bei 3,94 Prozent.

Auch der Chart sieht gut aus: Vor einer Woche stieg der Kurs des Versicherers auf ein 15-Jahres-Hoch bei 204,50 Euro. Die sich danach anschließende Konsolidierung verläuft aktuell trotz überkaufter Indikatoren auf hohem Niveau. An eine Trendabschwächung oder gar -umkehr wäre erst zu denken, wenn die 200-Tage-Linie bei derzeit 177,23 Euro nach unten gebrochen würde. Bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend intakt, liegt das langfristige Kursziel bei 250 Euro.

Das Marktumfeld ist derzeit schwierig. Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass die Aktie der Allianz langfristig ein Kauft ist. Knackt der Kurs die Marke bei 204,50 Euro, könnte es für das Papier deutlich weiter nach oben gehen. Gelingt ihm der Sprung nicht, könnte eine weitere Aufwärtsbewegung schwierig werden. Nach unten ist wichtig, dass die Marke bei 177,23 Euro hält.

Empfehlung: Kaufen

Kursziel: 228 Euro

Stoppkurs: 177 Euro