Es waren Tage voller Überraschungen für die Aktionäre der Allianz. Am Donnerstag wählte der Aufsichtsrat Oliver Bäte als Nachfolger von Allianz-Chef Michael Diekmann, der im Mai kommenden Jahres altersbedingt ausscheidet. Bäte ist im Vorstand derzeit für das Versicherungsgeschäft in West- und Südeuropa zuständig und war zuvor Finanzvorstand.

Die Begründung: Mit 60 Jahren habe der Konzernlenker die konzerninterne Altersgrenze für Vorstandsmitglieder erreicht. Der Wechsel kommt allerdings mitten in einer äußerst turbulenten Phase. Vorvergangenen Freitag hatte Anleihestratege Bill Gross, Chef des hauseigenen US-Vermögensverwalters Pimco, unerwartet das Handtuch geworfen. Der Pimco-Mitgründer hatte seinen Wechsel zum Konkurrenten Janus Capital bekannt gegeben. Gross, der von vielen Investoren als "König des Anleihemarkts" gilt, hatte damit den Allianz-Vorständen ein hektisches Wochenende beschert. Denn die Aktien des größten europäischen Versicherers kamen an der Börse unter heftigen Verkaufsdruck. Das Management um Diekmann zeigte jedoch spontane Handlungsbereitschaft. Die Manager veranlassten die Anlageprofis bei Pimco zu zahlreichen Telefonaten mit Kunden, um diese an Bord zu halten. Der Grund dafür wurde am Mittwoch klar: Die Allianz-Tochter Pimco meldete für September 23,5 Milliarden Dollar Rekordabflüsse. Das meiste davon am Freitag, als Gross die Fronten wechselte. Vor September lagen die monatlichen Abflüsse jeweils unter fünf Milliarden Dollar.

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