Eine mögliche Abkühlung der Weltwirtschaft mit sinkenden Unternehmensgewinnen sieht jeder Dritte derzeit als potenzielle Gefahr, eine zu straffe Notenbankpolitik dagegen nur jeder Fünfte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es in absehbarer Zeit zu signifikanten Kursrückgängen kommen könnte, schätzen die Befragten als relativ hoch ein. 70 Prozent rechnen der Umfrage zufolge im kommenden Jahr mit einer "ausgeprägten Korrektur". Darunter verstehen die meisten einen Marktrückgang um bis zu 15 Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate. Jeder Sechste der Befragten geht davon aus, dass die Korrektur noch schärfer ausfallen könnte.

In den Kommentaren können Finanzprofis wie Alexander Daniels (von der Knapp Voith Vermögensverwaltung) oder Uwe Eilers (Geneon) einem möglichen Einbruch aber auch Positives abgewinnen. "Der Konjunkturzyklus ist bereits sehr weit fortgeschritten und eigentlich überfällig für eine gesunde Korrektur", sagt etwa Daniels. Und: "Einen Rückgang von 25 Prozent würden wir zum Einstieg nutzen." Eine Korrektur hält auch Uwe Eilers nach dem Anstieg der vergangenen Monate für überfällig. Das könne "gesund sein für die weitere Entwicklung".

Nach dem Nikkei kommt der Hang Seng



Dem DAX trauen die Anlageprofis von Monat zu Monat weniger Potenzial zu (2,5 Prozent auf zwölf Monate, nach 4,5 Prozent im Vormonat). Er büßte in der Rangliste der aussichtsreichsten Börsenindizes im November weitere Plätze ein. Die besten Perspektiven werden derzeit dem japanischem Nikkei-Index und dem Hang Seng (Hongkong) eingeräumt.

Die Konjunkturlage in Deutschland bewerten die Vermögensverwalter im November allerdings weiterhin als gut. Sowohl aktueller Stand (76,7 Punkte) als auch Prognose (85 Punkte) legten zu.