Audi äußerte sich nicht. Am Donnerstag tritt der Aufsichtsrat der VW-Tochter zusammen. Am Freitag tagt der Aufsichtsrat von Volkswagen, um über den Jahresabschluss zu beraten. In beiden Gremien dürfte erneut auch über die Aufarbeitung des Dieselskandals gesprochen werden.

Stadler wird intern zur Last gelegt, dass er bei der Aufklärung der Abgasmanipulation keine glückliche Figur abgegeben hat. Zuletzt waren in einem Rechtsstreit mit einem gekündigten Entwicklungsingenieur neue Vorwürfe laut geworden. Demnach könnte der Audi-Chef deutlich früher als bisher bekannt Kenntnis von den Unregelmäßigkeiten bekommen haben. In einer Mail soll ein Mitarbeiter der Entwicklungsabteilung bereits 2012 über einen Beschluss in einem Führungsgremium informiert haben, dem Stadler angehörte.

Der Abgasbetrug bei Volkswagen war im September 2015 durch die US-Umweltbehörden öffentlich gemacht worden. Später wurde bekannt, dass auch Audi geschummelt hat. Audi prüft im Zusammenhang mit den Vorwürfen in dem Arbeitsgerichtsprozess eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen falscher Verdächtigungen und Verrat von Betriebsgeheimnissen. Stadler ist seit 2007 Chef der VW-Tochter Audi.

rtr