Ausgangssituation und Signal



Die Anteilsscheine von Aurora Cannabis haben an der Börse in Frankfurt ein neues Allzeithoch markiert. Dieses lag in der Vorwoche bei 9,85 Euro. Damit hat sich die Ausgangslage weiter entkrampft, nachdem es Anfang des Jahres zu einer Korrektur der Notierungen auf hohem Niveau kam. Dabei fielen die Preise von 9,80 Euro bis auf 5,90 Euro (-40%) zurück. Besteht die Gefahr einer weiteren Abwärtsbewegung? Nun, die Aktie zeigt sich sehr volatil; Kursschwankungen von mehreren zehn Prozent innerhalb weniger Handelstage müssen stets einkalkuliert werden. Wie hoch die Gefahr weiterer Rückschläge wirklich ist: darüber kann die Charttechnik Auskunft gewähren. So führte die vergangene Korrektur bis an die langfristige Aufwärtstrendlinie heran (siehe Tages- / Wochenchart). Auch die 21-Tagelinie (grüne Kurve), die nahezu parallel zum bestehenden Aufwärtstrend verläuft, dient dem Aktienkurs als Unterstützung. Sie spiegelt die durchschnittlichen Aktienkurse der vergangenen 21 Handelstage wider und legt damit Zeugnis ab vom kurzfristigen Trendverhalten von Aurora Cannabis.

Aurora Cannabis ist ein kanadischer Hanfproduzent und profitiert von einer zunehmenden Legalisierung von Marihuana. Obgleich die Heimatbörse der Company in Kanada liegt, bezieht sich unsere Analyse auf die in Deutschland notierten Anteilsscheine auf Eurobasis. Und dort notieren die Titel knapp unterhalb ihrer 21-Tagelinie. Die zuvor stark überkaufte Marktsituation von Anfang des Jahres hat sich damit neutralisiert - siehe Grafik unterhalb des Tagescharts. Andererseits zeigt sich die langfristige Marktsituation noch immer angespannt. Zwar ist auch dort der Aufwärtstrend voll intakt, doch der prozentuale Abstand zwischen 200-Tagelinie (blaue Kurve) und Aktienkurs liegt noch immer bei ambitionierten 170 Prozent; hiervon zeugt der Graf unterhalb des Wochencharts. Andererseits: The trend is your friend…



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Die Charts im Detail



Zwei Schlüsselmarken sind es, auf die Anleger nun zu achten müssen: Es sind dies die horizontale Widerstandslinie um 9,85 Euro, sowie auf der Unterseite die langfristige Aufwärtstrendlinie. Sie verläuft bei derzeit rund acht Euro. Trotz der noch immer überkauften Marktsituation im langfristigen Bereich zeigt sich das Chartbild konstruktiv. Gerade ein Ausbruch über das Allzeithoch bei 9,85 wäre als Kaufsignal zu sehen. Dieses könnte bei Kursen oberhalb von zehn Euro verstärkt werden mit einem Aufwärtspotenzial von zehn bis 20 Prozent. Die Angebote an Derivaten auf Aurora Cannabis sind dürftig, doch erscheinen die Aktien im Hinblick auf ihrer Volatilität hin spekulativ genug. Die Regeln des Money Managements sind einzuhalten. Hierzu zählt auch die kontinuierliche Anpassung des Stopp-Losskurses nach oben hin, um etwaige Buchgewinne abzusichern.

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann mit Studium der Volkswirtschaftslehre. Über viele Jahre arbeitete er in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

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